Schauspieler Mark Waschke in Paris

"Hier herrscht kein Krieg"

Nina Hoss und Mark Waschke in "Bella Figura" an der Berliner Schaubühne
Nina Hoss und Mark Waschke in "Bella Figura" von Yasmina Reza, hier an der Berliner Schaubühne © dpa / picture alliance / Bernd Von Jutrczenka
Mark Waschke im Gespräch mit Susanne Burkhardt |
Seit Donnerstag darf in Pariser Theatern wieder gespielt werden. Der Schaubühnen-Schauspieler Mark Waschke spricht mit uns über seine Erfahrungen bei seinem Gastspiel in Paris.
In Paris herrscht Ausnahmezustand seit der Terroranschlagsserie vom vergangenen Wochenende. Das heißt auch: Es gibt Versammlungsverbote, Konzertsäle und Kinos sind geschlossen. Seit Donnerstag darf immerhin wieder Theater gespielt werden.
Unter den ersten Aufführungen, die ein normales Leben demonstrieren sollen, sind zwei Gastspiele der Berliner Schaubühne. Für Intendant Thomas Ostermeier, den eine enge Freundschaft und Arbeitsbeziehung mit Frankreich verbindet, war schnell klar, dass er mit seinem Ensemble auftreten würde – auch als Ausdruck des Widerstands und des Willens, sich das zivile Leben nicht kaputt machen zu lassen.
"Das ist unser Leben"
Gespielt wurde im Pariser Théâtre Les Gémeaux das Stück "Bella Figura" – eine Komödie von Yasmina Reza. Mark Waschke hat darin neben Nina Hoss die Hauptrolle.
Waschke sagte: "Für uns war das eine beruhigende Erfahrung, dass das Stück sehr warmherzig aufgenommen wurde. Yasmina Rezas Stück setzt sich genau mit dem auseinander, was am Freitag von den Terroristen attackiert wurde."
Er habe, "den Eindruck, dass es ein großes Bedürfnis gab, sich genau auf diese Welt einzulassen, dass man dankbar ist, dass das verhandelt wird. Dass man sagt: Das ist unser Leben und es ist genauso wichtig wie vorher das zu zeigen und sich damit auseinanderzusetzen."
Ihn sorge allerdings die Verschärfung der Überwachung und die Grenzkontrollen. "Dieses Gerede von Krieg, in dem man sei - hier ist kein Krieg auf den Straßen. Hier sind die Menschen ganz lebensbejahend und lebendig unterwegs und trotzen dem ganzen Ungeist."
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