"Ich fühl mich ganz normal"
Sebastian Urbanski ist Theaterschauspieler, Synchronsprecher und heutiger Co-Moderator beim "Kompressor". Seinen größten Auftritt hatte er bisher als Redner im Bundestag: Als erster Mensch mit Down-Syndrom sprach er dort am Holocaust-Gedenktag.
Urbanksi ist Jahrgang 1978. Seit 2006 ist der Berliner Mitglied der Theatergruppe "RambaZamba", in der Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung zusammen arbeiten.
Theaterspielen sei das Wichtigste in seinem Leben, sagt Urbanski. Weil seine Eltern auch auf der Bühne gestanden haben, habe er gedacht: "Das will ich auch. Und später habe ich gemerkt, dass ich im Theater meinen Traumjob gefunden habe."
Seinen bisher größten Auftritt aber hatte er nicht auf der Theaterbühne, sondern im Deutschen Bundestag. Dort durfte er als erster Mensch mit Down-Syndrom vor den Abgeordneten sprechen. Er las am Holocaust-Gedenktag am 27.1.2017 einen Brief von Ernst Putzki vor, der Opfer der NS-Euthanasie wurde.
"Am liebsten spiel ich Hamlet"
Seine Biografie, die er mit seiner Mutter Bettina Urbanski und deren Co-Autorin Marion Appelt geschrieben hat, trägt den Titel "Am liebsten spiel ich Hamlet".
Hamlet sei für ihn das "Meisterwerk aller Meisterwerke", erzählt er bei uns im Interview. Er habe gemerkt, "wie emotional und komplex das Stück ist, und dass es alle Bereiche des Lebens umfasst".
Sein großes Vorbild ist der spanische Schauspieler Pablo Pineda, der ebenfalls das Down-Syndrom hat, und den Urbanski für den Film "Me too" synchronisierte.
Er sieht sich nicht in erster Linie als Mensch mit Down-Syndrom:
"Ich fühl mich ganz normal, obwohl ich weiß, dass ich diese Behinderung habe."