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"Ich war ein wahnsinnig gut aussehender Mann"
Als Schauspielerin steht Jasmin Tabatabai vor der Kamera, als Sängerin auf der Bühne und wegen ihrer politischen Statements immer wieder im Fokus. Auf der Berlinale hat sie einen neuen Film vorgestellt und mit uns über ihre Vorliebe für Männerrollen gesprochen.
Auf der Berlinale stellt sie ihren neuen Film "Amelie rennt" vor, in dem sie eine Nebenrolle spielt. Das Drehbuch zu "Amelie rennt" von Natja Brunckhorst, die auch die Regie führte, hat Tabatabai begeistert.
"Die Geschichte gehört den beiden Jugendlichen. Es ist eine zarte Liebesgeschichte mit zwei ganz außergewöhnlichen Figuren und Rollen. Ich wusste sofort, dass das was ganz besonderes werden kann, werden muss, weil das Buch so stark ist."
Lehrer hatte Bedenken wegen ihres Namens
Tabatabai wurde vor 20 Jahren mit dem Musikfilm "Bandits" bekannt. Seitdem hat die Deutsch-Iranerin nicht nur mehrere Alben veröffentlicht, sie ist auch einer der großen Kino- und Fernsehstars in Deutschland geworden. Danach habe es zu Beginn Ihrer Ausbildung nicht ausgesehen, sagte Jasmin Tabatabai in der Sendung "Im Gespräch". Einer ihrer Lehrer an der Schauspielschule habe Bedenken wegen ihres Aussehens und ihres Namens gehabt:
"Als ich auf die Schauspielschule bin, hat mir mein Lehrer, nicht böse, ganz wohlwollend gesagt: 'Das wird sehr sehr schwierig für dich. Es gibt in Deutschland nicht viele Rollen für dich, überlege dir, ob du den Namen behältst, ob du ihn vielleicht änderst in etwas, was weniger ausländisch ist oder dich so festlegt. Vielleicht solltest du die Haare ein bisschen heller machen, dass man es dir weniger ansieht.'"
Männliche Rollen schon als Kind
Furore machte sie mit dem Film "Fremde Haut", in dem sie in eine Männerrolle schlüpft. "Hosenrollen sind großartig. Ich war ein wahnsinnig gut aussehender Mann", sagte die dreifache Mutter. Ihre erste "Hosenrolle" habe sie schon als Kind gespielt. In der deutschen Schule in Teheran sei sie im Krippenspiel aufgetreten:
"Ich war Josef. Übrigens meine erste Hosenrolle. Ich sah aus wie ein Junge."
Immer wieder äußert sich Tabatabai auch zu politischen Themen. Im Gespräch mit Moderatorin Britta Bürger ging sie auf den zwischenzeitlichen Einreisestopp für Menschen aus sieben muslimisch geprägten Ländern in die USA ein. Darunter befand sich auch Tabatabais Heimatland, der Iran. Ein Teil ihrer Familie lebt in den USA.
"Es ist bestimmt nicht angenehm, wenn man plötzlich wieder, nachdem man 30 Jahre in den USA lebt, einfach so in Sippenhaft genommen wird. Ich benutze diesen Begriff bewusst, Sippenhaft, weil es heißt 'they are bad people, we have to protect our country of bad people coming in' und dann, jedes Mal, bei diesem 'bad people' denke ich 'like me, like my family, oder was?'”