"Eins" in der Kunsthalle Rostock
Fotografien von Katja Flint
12.01.2019 - 24.02.2019
"Ich möchte Bilder machen, die uns alle betreffen"
Schauspieler, die singen oder Sänger, die malen - die Kunst ist nicht arm an Künstlern, die sich in anderen Gattungen versuchen. Nicht immer ist das Ergebnis optimal. Schauspielerin Katja Flint erzählt, warum sie sich als Fotografin probieren wollte.
Der Übergang von der Schauspielerei zur Fotografie sei fließend gewesen, erzählt Katja Flint. Sie habe sich schon lang für bildende Kunst interessiert und "irgendwann hatte ich das Bedürfnis, auch selber in der Richtung kreativ zu werden", erzählt die 59-Jährige.
Mit dem Medium rumgespielt
"Aber nicht ernsthaft mit dem Hintergedanken, das mal zeigen zu wollen", so Flint. Angefangen habe es mit Handy-Fotos. "Ich hab einfach bestimmte Fotos gemacht, die nicht touristisch sind, hab Ausschnitte gemacht und rumgespielt mit dem Medium". Und dann hätten Freunde aus der Kunstwelt gesagt 'Du solltest dir mal ein Fotoapparat holen, der ein bisschen besser ist.'
Schwarz-weiss sei gar nicht von Anfang an gesetzt gewesen. "Ich hatte verschiedene Serien vorbereitet für diese Ausstellung", sagt Flint. Am Ende sei die schwarz-weiße Serie die stimmigste gewesen. "Wegen dieser Reduktion", so Flint. Sie habe immer mehr weggenommen, erzählt Flint, am Anfang die Farbe und "mich dann wirklich auf dieses Thema der Emotion zu konzentrieren".
Die Arbeit mit den Modellen sei durch technische Vorgaben bestimmt. "Es gibt eine bestimmte Schärfenebene, in der sich das Modell bewegen muss", erklärt Flint, " nicht weiter vor, nicht weiter zurück, sonst zeichnet die Verzerrung nicht mehr so schön".
Es gehe weniger um Porträts, als um Gefühls-Szenerien. Sie interessiere nicht das Dokumentarische, sagt Flint. "ich möchte nicht Porträt-Fotografie machen, dass ich jetzt einen prominenten Menschen nehme und dann in ihn hineinschaue, sondern ich möchte Bilder machen, die uns alle betreffen."
Der Titel symbolisiert die Emotionen, die zum Menschsein gehören
Das sei auch ein Grund gewesen, warum die Ausstellung "Eins" heißt. "Der Titel sollte einerseits, den ersten Schritt symbolisieren in die künstlerische Fotografie, aber andererseits diese Einheit. Dass es eben zum Menschsein dazugehört, all diese Emotionen in sich zu haben", sagt Katja Flint.
Die guten genauso wie die schlechten.
(beb)