Schauspielerin Lauren Bacall

Bogarts große Liebe ist tot

Die US-Schauspielerin Lauren Bacall und ihr Hund Sophie 2007 in Berlin bei der Vorstellung des Films "The Walker".
Die US-Schauspielerin Lauren Bacall und ihr Hund Sophie 2007 in Berlin bei der Vorstellung des Films "The Walker". © picture alliance / dpa
Von Wolfgang Stuflesser |
Als Lauren Bacall die Liebe ihres Lebens heiratete, war sie 19 und Humphrey Bogart 44. Gemeinsam prägten sie den "Film Noir" und das Kino der 1940er. Jetzt ist Bacall im Alter von 89 Jahren gestorben.
Sie war eine große Diva − und sie hatte den wohl trockensten Humor der Filmbranche. Als Lauren Bacall 2009 einen Oscar für ihr Lebenswerk bekam, sagte sie, dankbar für den Preis − und dafür, dass sie ihn noch zu Lebzeiten erhalte − damit habe sie wohl manche überrascht.
1924 in New York geboren, nahm Lauren Bacall schon früh Schauspielunterricht und hatte mit 17 ihr Debut am Broadway. Daneben arbeitete sie als Model − Hollywood-Regisseur Howard Hawks sah eines ihrer Titelbilder und lud sie zu Probeaufnahmen. Ihre Filmkarriere startete Lauren Bacall 1944 mit der Kriegsromanze "Haben und Nichthaben". An ihrer Seite: Humphrey Bogart. In jeder Szene knistert es zwischen den beiden, erst recht beim ersten Kuss, der von ihr ausgeht. Die beiden wurden zu einem Traumpaar auf und jenseits der Leinwand. Sie heirateten ein Jahr später, skandalumwittert − sie war erst 19 und er 44 − und vorher bereits verheiratet.
Inbild des amerikanischen Kinos der 40er Jahre
Im Kino prägten Bacall und Bogart den "film Noir", die sogenannte schwarze Serien mit pessimistischen Gangstergeschichten und düster ausgeleuchten Szenen. Bacall spielte in Klassikern wie "Tote schlafen fest" von 1946 oder "Gangster in Key Largo" von 1948. Mit ihrer rauchigen Stimme, der schlanken Figur und den eleganten Bewegungen war sie Inbild des amerikanischen Kinos der 40er Jahre.
Bald bekam sie den Spitznamen "the Look" − für ihren halb schüchternen, halb verführerischen Schlafzimmerblick. Sie habe gar nichts sagen müssen, erklärt Jan-Christopher Horak von der University of California in Los Angeles im Interview mit dem Online-Portal Bio: "Sie hatte diese halb geschlossenen Augen, das Haar fiel ihr ein bisschen ins Gesicht − sie strahlte eine für diese Zeit fast elektrische Sexualität aus."
Humphrey Bogart war die Liebe ihres Lebens
Bacall zeigte aber auch komisches Talent, etwa 1953 in "Wie angelt man sich einen Millionär" mit Marilyn Monroe. Legendär die Szene, in der die beiden mit Betty Grable überlegen, welchen reichen Mann sie heiraten könnten − und Bacalls Figur zeigt, dass sie die Optionen schon geprüft hat.
Humphrey Bogart, in ihren eigenen Worten die Liebe ihres Lebens, starb 1957 an Krebs, da war sie 32 und hatte zwei kleine Kinder. In den 60er-Jahren begann ihr Stern in Hollywood zu sinken − in den 70ern und 80ern arbeitete sie verstärkt am Broadway in New York. Doch immer wieder war sie auch im Kino zu sehen.
Für ihre Rolle in "Liebe hat zwei Gesichter" wurde Lauren Bacall 1997 für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Sie und Barbra Streisand spielen Mutter und Tochter − eine schwierige Beziehung. Lauren Bacall war auch im hohen Alter immer für ein Experiment zu haben, so spielte die große Diva 2003 im Film "Dogville" des dänischen Dogma-Regisseurs Lars von Trier mit.
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