Schauspielhaus Stuttgart

Morddrohungen gegen "Ökozid"-Redner Jürgen Resch

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Ein Mann steht vor einer Projektion von verschiedenen Videos. Rechts und Links neben ihm sitzen zwei Menschen an einem Tisch.Sie alle schauen auf die Projektion.
Das Schauspiel Stuttgart stellte sich vor seinen Gastredner und schaltete die Öffentlichkeit ein. © Julian Baumann
Burkhard Kosminski im Gespräch mit Eckhard Roelcke |
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Der Umwelt-Lobbyist Jürgen Resch ist bekannt für seine erfolgreichen Klagen gegen die Automobilindustrie. In Stuttgart sollte er vor dem Theaterstück "Ökozid" einen Vortrag halten. Doch es gab Morddrohungen. Schließlich konnte er seine Rede halten.
Im vergangenen September hatte das Theaterstück „Ökozid“ von Andres Veiel und Jutta Doberstein am Schauspiel Stuttgart Premiere. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Film, der eine Gerichtsverhandlung im Jahr 2034 durchspielt. 31 Staaten des Globalen Südens klagen vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland als Mitverantwortliche für die Katastrophen, die durch den Klimawandel verursacht wurden.
Vor jeder Aufführung im Schauspiel Stuttgart haben die Theatermacher einen Vortrag gestellt. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Kunst und auch Aktivisten geben jeweils ein Statement ab. So zum Beispiel die Polar- und Tiefseeforscherin Antje Boetius, der Umweltanwalt Remo Klinger, die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer oder auch der Autor Lukas Bärfuss.

Jürgen Resch ist für viele ein rotes Tuch

Doch die 18. Aufführung, die am Samstag stattfand, sorgte schon im Vorfeld für Schlagzeilen. Gastredner Jürgen Resch bekam Morddrohungen. Er ist der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, die entscheidend zur Aufklärung des Dieselskandals beigetragen hat.

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Man sei Beleidigungen gewohnt, sagt der Intendant des Schauspielhauses Stuttgart, Burkhard Kosminski. Aber massive Morddrohungen und Ankündigungen, das Schauspielhaus in die Luft zu jagen, habe es vorher nicht gegeben. Schließlich habe man sich entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und mit der Staatsanwaltschaft zu reden – und Jürgen Resch hat Strafanzeige gestellt. „Ab dem Tag war dann plötzlich Ruhe.“
Für viele sei Resch ein rotes Tuch, weil er mit seinen Klimaklagen gegen die Automobilindustrie vor Gericht Erfolg habe. Darüber und über sein Verhältnis zur Natur habe er schließlich in seinem sehr persönlichen und eindringlichen Vortrag gesprochen, so Kosminski.
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