Schlag auf Schlag

"Alles klingt", das könnte sein Motto sein. Johannes Fischer ist Schlagzeuger, aber er bringt nicht nur Trommeln und Gongs zum Klingen, sondern auch Steine und Schrott. Damit ist der junge Musiker aus Freiburg überaus erfolgreich. Der erste Preis beim ARD-Musikwettbewerb 2007 war die bislang wichtigste Auszeichnung in einer langen Reihe von Anerkennungen, die er für seine Arbeit als Interpret erhalten hat.
Geboren 1981 in Leonberg, erhielt Johannes Fischer im Alter von neun Jahren seinen ersten Schlagzeug- und Klavierunterricht. Seit 2000 studierte er bei Bernhard Wulff, Taijiro Miyazaki und Pascal Pons an der Musikhochschule Freiburg, wo er 2006 seine Ausbildung mit dem Diplom abschloss und sich nun im Aufbaustudium befindet. Darüber hinaus folgten intensive Studien in Dirigieren und Komposition bei Francis Travis und Dieter Mack. Johannes Fischer war mehrfacher 1. Bundespreisträger bei "Jugend musiziert", gewann den Deutschen Musikwettbewerbs 2007 in Berlin und wurde in die Bundesauswahl Konzerte junger Künstler aufgenommen. Von 1998 bis 2000 war er Stipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung. 2003/04 wurde er zur Lucerne Festival Academy unter der Leitung von Pierre Boulez eingeladen und 2007 folgte ein Stipendium der Deutschen Stiftung Musikleben. Im Frühjahr 2007 wurde ihm mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung ein mehrmonatiger Aufenthalt als "artist in residence" an der University of California bei Steven Schick ermöglicht. Beim 56. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2007 wurde Johannes Fischer mit dem 1. Preis, dem Publikumspreis, sowie drei weiteren Sonderpreisen ausgezeichnet.
Fischers Repertoire umfasst wichtige Werke des 20. Jahrhunderts sowie neue Werke von Komponisten der jüngeren Generation. Daneben beschäftigt er sich auch mit Improvisation, elektronischen Instrumenten sowie außergewöhnlichen Instrumentenerfindungen wie den Klangplastiken des Karlsruher Künstlers Klaus Gündchen. Fischer spielte zahlreiche Uraufführungen als Solist sowie als Kammermusiker, vor allem mit dem eardrum percussion duo, dem Freiburger Schlagzeugensemble und dem duoApeiron (Flöte & Percussion). Konzerttourneen führten ihn zu Festivals in Europa, Asien und Amerika. Kompositionsaufträge erhielt er vom Crested Butte Music Festival, der Lucerne Festival Academy, dem Louvre Paris sowie dem Jungen Klangforum Mitte Europa. In der Saison 2008/09 ist Johannes Fischer zu Gast bei den Philharmonischen Orchestern in Freiburg und Oldenburg, der Neuen Philharmonie Westfalen und auf Tournee mit dem Bundesjugendorchester und dem Jungen Klangforum Mitte Europa.
Seit Oktober 2008 unterrichtet Johannes Fischer Schlagzeug an der Musikhochschule in Lübeck.

Bei seinem "Debüt im Deutschlandradio Kultur" wird Johannes Fischer einen Soloabend geben, der einen Einblick in das reichhaltige Repertoire für Schlaginstrumente erlaubt und auch Stahlskulpturen einbezieht



Debüt im Deutschlandradio Kultur
Live aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Dieter Mack
"Telu" für Perkussionsinstrumente

Rozalie Hirs
"article 0 [transarctic buddha]" für Metallinstrumente und gestimmte Steine

Vinko Globokar
"Toucher" für sprechenden Schlagzeuger mit 7 Instrumenten
nach einem Text aus Bertolt Brechts "Das Leben des Galileo Galilei"

Larry Baker
"Rainmusic", Version für Vibraphon

Iannis Xenakis
"Rebonds B"

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und einem Gespräch mit J.Fischer

Johannes Fischer
"cocoon"
Improvisation auf einer Edelstahlplastik des Karlsruher Künstlers K. Gündchen

Matthias Pintscher
"nemeton"

David Lang
"The Anvil Chorus"


Johannes Fischer, Perkussion