Schleichende Vergiftung
Umweltbedingte Krankheiten nehmen ständig zu. Der Münchner Arzt und Toxikologe Max Daunderer gehört zu den wenigen deutschen Medizinern, die seit Jahrzehnten vor der schleichenden Vergiftung unseres Alltags durch chemische Verbindungen warnen. Mit seinem 1995 veröffentlichten Buch "Gifte im Alltag" alarmierte er die Öffentlichkeit. Seitdem hat sich an der Gefahr nicht viel verändert, meint der Mediziner in einer Neuauflage des Buches.
Max Daunderer ist kein Mann der leisen Töne. Schon gleich auf den ersten Seiten seines neu aufgelegten Buches "Gifte im Alltag" greift er die Arbeitsmedizin als Anwalt der chemischen Industrie an und wirft den Krankenkassen vor, die Augen vor dem Thema chronischer Vergiftungen zu schließen, lieber die Folgekosten zu zahlen statt sich auf einen Streit mit der Chemieindustrie einzulassen.
Dass Max Daunderer sein scharfes Vorwort aus dem Jahr 1995 auch in der überarbeiteten Neuauflage beibehalten hat, spricht für sich. Er ist offenkundig der Ansicht, dass sich seitdem nicht viel geändert hat. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn es ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass die Krankenkassen begriffen haben, dass Amalgam wegen seiner Quecksilberbestandteile zahlreiche Allergien und Schlimmeres auslösen kann. Also bezahlen viele Kassen heute den Austausch durch Kunststofffüllungen. Eindringlich warnt Max Daunderer auch in der Neuauflage vor den massiven Gesundheitsschäden, die das hochtoxische Metallgemisch auslösen kann. Angesichts der ständig steigenden Verbreitung von Allergien will das Buch helfen, chronische Vergiftungen durch Schadstoffe zu erkennen:
"All diese Ängste, die ja auch durchaus ihre Rechtfertigung haben, kann man nur dadurch in Griff bekommen und wirklich bekämpfen und beseitigen durch mehr Wissen. Das Wissen ist gerade im Bereich der Chemie und der Chemikalien, insbesondere der Umweltchemikalien eine absolute Macht, denn der Kranke hat nur dann Überlebenschancen, wenn er weiß, wo ist welche Chemikalie enthalten, auf welche Chemikalie reagiere ich heute schon allergisch oder gar mit einer Vergiftung und beseitigen können wir die Gefährdung einer zusätzlichen Schädigung nur, wenn wir wissen, was wir hier meiden müssen."
Die Neuauflage des Buches will genau das leisten. Der mit ABC der Alltagsgifte überschriebene Hauptteil des Buches beginnt bei Alkohol und Asbest, geht über Dioxine, Formaldehyd und Lösemittel bis hin zu Schwermetallen, Mineralfasern und Tabakrauch. Detailliert wird jedes Gift erklärt und in seiner Wirkung beschrieben.
Wer das liest, wird sich sofort krank fühlen, denn die aufgelisteten Krankheitssymptome sind so diffus, dass sie auf jeden zutreffen. Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Energielosigkeit, Gelenkschmerzen, Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen - wer kennt das nicht. Insofern macht das Buch auch Angst und ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht jeder, der unter Schlaflosigkeit leidet oder schüchtern ist, muss deshalb Amalgam-geschädigt sein. Max Daunderer listet kommentarlos auf, welche körperlichen Symptome eine massive Vergiftung durch eine der erwähnten Substanzen oder Verbindungen auslösen kann. Das erzeugt ein Gefühl der Hilflosigkeit beim Lesen und verunsichert. Dass solche Schäden tatsächlich vorkommen und oftmals von der Schulmedizin falsch eingeordnet werden, wird niemand bestreiten wollen.
Ärgerlich ist die vollmundige Ankündigung einer völlig überarbeiteten Neuauflage. Das stimmt einfach nicht. Die Studien, auf die er sich bezieht, stammen durch die Bank weiterhin aus der Zeit vor 1994. Die meisten Artikel sind so geblieben wie in der Erstausgabe. Zwei Stoffe sind weggefallen und drei hinzugekommen: Gold, Latex und Titan. Bisweilen sind einige Zeilen geändert worden, weil sich die Situation wie zum Beispiel beim Blei seit dem Bleiverbot im Benzin massiv verbessert hat. Wenn denn tatsächlich einmal ein Artikel umgeschrieben wurde wie der über elektromagnetische Felder, dann sind die Angaben über zum Beispiel Handy-Strahlung sehr umstritten, keineswegs so eindeutig bewiesen, wie Daunderer behauptet. Das macht misstrauisch auch anderen Angaben gegenüber.
Dennoch kann das Buch all denjenigen nützen, die tatsächlich seit langem an chronischen Erkrankungen leiden, für die die herkömmliche Medizin keine Erklärung findet. Ihnen kann das Buch Mut machen, einen Arzt aufzusuchen, der sich auch um Umweltgifte kümmert. Tests können dann Aufschluss darüber geben, ob man tatsächlich zu den Betroffenen gehört. Schlussempfehlung: nützlich, aber mit Vorsicht zu genießen.
Dass Max Daunderer sein scharfes Vorwort aus dem Jahr 1995 auch in der überarbeiteten Neuauflage beibehalten hat, spricht für sich. Er ist offenkundig der Ansicht, dass sich seitdem nicht viel geändert hat. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn es ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass die Krankenkassen begriffen haben, dass Amalgam wegen seiner Quecksilberbestandteile zahlreiche Allergien und Schlimmeres auslösen kann. Also bezahlen viele Kassen heute den Austausch durch Kunststofffüllungen. Eindringlich warnt Max Daunderer auch in der Neuauflage vor den massiven Gesundheitsschäden, die das hochtoxische Metallgemisch auslösen kann. Angesichts der ständig steigenden Verbreitung von Allergien will das Buch helfen, chronische Vergiftungen durch Schadstoffe zu erkennen:
"All diese Ängste, die ja auch durchaus ihre Rechtfertigung haben, kann man nur dadurch in Griff bekommen und wirklich bekämpfen und beseitigen durch mehr Wissen. Das Wissen ist gerade im Bereich der Chemie und der Chemikalien, insbesondere der Umweltchemikalien eine absolute Macht, denn der Kranke hat nur dann Überlebenschancen, wenn er weiß, wo ist welche Chemikalie enthalten, auf welche Chemikalie reagiere ich heute schon allergisch oder gar mit einer Vergiftung und beseitigen können wir die Gefährdung einer zusätzlichen Schädigung nur, wenn wir wissen, was wir hier meiden müssen."
Die Neuauflage des Buches will genau das leisten. Der mit ABC der Alltagsgifte überschriebene Hauptteil des Buches beginnt bei Alkohol und Asbest, geht über Dioxine, Formaldehyd und Lösemittel bis hin zu Schwermetallen, Mineralfasern und Tabakrauch. Detailliert wird jedes Gift erklärt und in seiner Wirkung beschrieben.
Wer das liest, wird sich sofort krank fühlen, denn die aufgelisteten Krankheitssymptome sind so diffus, dass sie auf jeden zutreffen. Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Energielosigkeit, Gelenkschmerzen, Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen - wer kennt das nicht. Insofern macht das Buch auch Angst und ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht jeder, der unter Schlaflosigkeit leidet oder schüchtern ist, muss deshalb Amalgam-geschädigt sein. Max Daunderer listet kommentarlos auf, welche körperlichen Symptome eine massive Vergiftung durch eine der erwähnten Substanzen oder Verbindungen auslösen kann. Das erzeugt ein Gefühl der Hilflosigkeit beim Lesen und verunsichert. Dass solche Schäden tatsächlich vorkommen und oftmals von der Schulmedizin falsch eingeordnet werden, wird niemand bestreiten wollen.
Ärgerlich ist die vollmundige Ankündigung einer völlig überarbeiteten Neuauflage. Das stimmt einfach nicht. Die Studien, auf die er sich bezieht, stammen durch die Bank weiterhin aus der Zeit vor 1994. Die meisten Artikel sind so geblieben wie in der Erstausgabe. Zwei Stoffe sind weggefallen und drei hinzugekommen: Gold, Latex und Titan. Bisweilen sind einige Zeilen geändert worden, weil sich die Situation wie zum Beispiel beim Blei seit dem Bleiverbot im Benzin massiv verbessert hat. Wenn denn tatsächlich einmal ein Artikel umgeschrieben wurde wie der über elektromagnetische Felder, dann sind die Angaben über zum Beispiel Handy-Strahlung sehr umstritten, keineswegs so eindeutig bewiesen, wie Daunderer behauptet. Das macht misstrauisch auch anderen Angaben gegenüber.
Dennoch kann das Buch all denjenigen nützen, die tatsächlich seit langem an chronischen Erkrankungen leiden, für die die herkömmliche Medizin keine Erklärung findet. Ihnen kann das Buch Mut machen, einen Arzt aufzusuchen, der sich auch um Umweltgifte kümmert. Tests können dann Aufschluss darüber geben, ob man tatsächlich zu den Betroffenen gehört. Schlussempfehlung: nützlich, aber mit Vorsicht zu genießen.