Elfenbeinhandel so lukrativ wie Waffenhandel
Der Zoll hat in Berlin den bislang größten Fund von illegalem Elfenbein in Deutschland vorgestellt. Der Sprecher des World Wide Fund for Nature, Jörn Ehlers plädiert für mehr Aufklärung bei potenziellen Kunden in Asien, die teils sogar ihr Geld in Elfenbein anlegen.
Der Zoll hat zahlreiche Stoßzähne präsentiert, aber auch Deko-Objekte aus Elfenbein wie Schmuckdosen und Salatbesteck. Fahnder hatten etwa die Hälfte davon beim Hauptzollamt Potsdam entdeckt. Die Gegenstände sollten über Berlin nach Vietnam geschmuggelt werden. Bei weiteren Ermittlungen stießen die Beamten auf eine Verarbeitung von Rohelfenbein in Rheinland-Pfalz, in der sie die andere Hälfte sicherstellten.
Elfenbeinschmuggel gleiche Kategorie wie Waffenhandel
"Das war natürlich eine Überraschung, dass man gerade in einem Dorf im Hunsrück etwa 600 Kilogramm Elfenbein beschlagnahmen konnte", sagte Jörg Ehlers, Sprecher des World Wide Fund for Nature, im Deutschlandradio Kultur. Der Fall sei ungewöhnlich. Aber er zeige, "dass dieser illegale Markt mit Elfenbein immer noch blüht". Gemessen am Umsatz sei der Markt der gleichen Kategorie wie Waffenhandel zuzuordnen.
Das Elfenbein werde vor allem in Asien verkauft, sagte Ehlers. Es gelte nach wie vor als sehr wertvoll. "Teilweise haben die Leute sogar ihr Geld in Elfenbein angelegt." Wer den Handel bekämpfen und Elefanten, aber auch Nashörner, schützen wolle, müsse daher auf die Konsumenten einwirken. Aufklärung in Asien sei notwendig.