Lyrik lesen - Gedichte im Gespräch

Schnitte durch die Zeit

56:41 Minuten
Die Brandmauer eines alten Wohnhause in Berlin-Pankow im Bereich der ehemaligen Mauer, die bei Renovierungsarbeiten freigelegt wurde und Spuren früherer Anbauten zeigt.
Spuren der Vergangenheit - eine Hauswand in Berlin als ein Spiegel der Vergangenheit © picture alliance/Konrad Weiß
Mod.: Barbara Wahlster · 09.01.2022
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Über Gedichte schwärmen und streiten: In „Lyrik lesen“ präsentieren Liebhaber und Kenner der Poesie Neues und erinnern an Älteres. Eine (meist) öffentliche Veranstaltung vom Deutschen Literaturarchiv Marbach und Deutschlandfunk Kultur.
Gedichte können alles – und das auf engstem Raum. Sie sind spielerisch oder grüblerisch, öffnen Räume und Perspektiven, führen ins unbekannte Eigene, machen Vertrautes fremd – oder umgekehrt. Gedichte sind Wahrnehmungs- und Konzentrationsbatterien: kurz und knapp und mit langanhaltender Wirkung, im besten Fall.
Gedichte handeln von allem, was in der Welt wichtig ist, und von allem anderem natürlich auch. Sie können verwundern und beglücken, verwirren und trösten, unterhalten und anstrengen, verärgern und vor den Kopf stoßen. Sind sie gelungen, dann schauen sie jedes Mal, wenn man sie ansieht, anders zurück.
Von dieser kleinsten und ältesten literarischen Form lassen sich Maren Jäger (Literaturwissenschaftlerin), Jan Bürger (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel, Berlin) und die Moderatorin Barbara Wahlster begeistern und verblüffen, anregen und zuweilen auch ärgern. Birgitta Assheuer liest Auszüge aus den Gedichtbänden.
Drei wichtige Neuerscheinungen haben sich die Kenner ausgesucht für das Gespräch, das aus pandemischen Gründen im Studio am Hans-Rosenthal-Platz stattfinden musste. Außerdem hat jeder der drei einen Tipp mitgebracht.

Diese Bücher werden in der Runde diskutiert:

Luljeta Lleshanaku: „Die Stadt der Äpfel“. Aus dem Albanischen von Andrea Grill. Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, München 2021. 128 Seiten, 20 Euro

Rainer René Mueller: „Gesammelte Gedichte“. Hrsg. von Chiara Caradonna und Leonard Keidel. Kommentiert und mit einem Nachwort von Chiara Caradonna. Wallstein Verlag, Göttingen 2021. 526 Seiten, 38 Euro

Farhad Showghi: „Anlegestellen für Helligkeiten“. Illustriert von Andreas Töpfer. Kookbooks, Berlin 2021. 96 Seiten, 20 Euro

Und das empfehlen die drei:

Maren Jäger
Róža Domašcyna: „stimmen aus der unterbühne“. gedichte. Poetenladen, Leipzig 2021. 120 Seiten, 18,80 Euro

Jan Bürger
Dirk von Petersdorff: „Unsere Spiele enden nicht“. C.H. Beck, München 2021. 80 Seiten, 20 Euro

Gregor Dotzauer
Ai Qing: „Schnee fällt auf Chinas Erde“. Aus dem Chinesischen von Susanne Hornfeck. Mit einem Vorwort von Ai Weiwei. Penguin Verlag, München 2021. 144 Seiten, 20 E

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