"Schön, wenn es ein bisschen schweißtreibend ist"
Mit Jürgen Goschs provozierender Shakespeare-Inszenierung "Macbeth" beginnt am heutigen Freitag das 43. Theatertreffen in Berlin. Im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur bezeichnet Gosch seine Arbeit als "Spagat", der vom "Verkauf der Sache" beeinflusst ist. Gleichzeitig sei es "verheerend, überhaupt an den Verkauf der Sache zu denken".
Gabi Wuttke: Das Berliner Theatertreffen, eröffnet und beendet wird es mit Inszenierungen von Jürgen Gosch. Sein "Macbeth" hat es der Berliner Jury angetan, obwohl, oder vielleicht gerade, weil es in der Zunft der Kritiker einige gibt, denen in dieser Shakespeare-Inszenierung zu viel nacktes Fleisch, zu viel Blut und überhaupt zu viel Ekliges zu sehen ist. Guten Morgen, Herr Gosch!
Jürgen Gosch: Guten Morgen!
Wuttke: Als Sie 1988 "Macbeth" an der Berliner Schaubühne inszenierten, nannte ein Kritiker die Inszenierung damals blutleer. Das kann man von der jetzigen nicht sagen. Wie unterscheidet sich Ihre heutige Sichtweise auf den Stoff von der damals?
Gosch: Ich bin sicher nicht der, der ich 1988 war. Ich vermute damals war ich ein bisschen angespannter. Heute bin ich vielleicht ein bisschen entspannter, im Umgang mit den Texten und im Umgang mit den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite. Ich war damals sturer, auf mich beschränkter. Und ich glaube, ich bin ein bisschen umgänglicher heute und dadurch hat das, was alle miteinander betreiben auf den Proben, eine größere Chance, sich auszudrücken im Ergebnis. Das macht die Sache vielleicht lebendig.
Wuttke: Wenn Sie sagen, Sie sind jetzt entspannter als damals, finde ich das sehr interessant, denn diese Inszenierung - das kann man sicherlich sagen und zwar ganz wertfrei - ist eine sehr martialische in ihren Mitteln. Nun sagt man von Ihnen, Sie seien keiner, der mit Moden und Konzepten geht. Aber dennoch die Frage: Was hat es in dieser Inszenierung jetzt aus Ihrer Sicht, aus Ihrem Sein, für den Stoff nötig gemacht, mit so drastischen Mitteln zu arbeiten?
Gosch: Ja, ich mache das ganz gerne, nicht nur bei Shakespeare oder bei "Macbeth", auch bei den erwähnten "Drei Schwestern", die am Ende des Theatertreffens kommen. Manchmal ist es ganz schön, wenn es ein bisschen schweißtreibend ist. Das gibt die Chance, dass die Gedanken und die Körper und die Gefühle der Schauspieler sich dadurch besser abdrücken in dem Text.
Wuttke: Wie meinen Sie das?
Gosch: Dass in eigenartiger Weise die Texte die Chance haben, sehr körperlich zu werden. Dass man den Körper des Textes genau hört, weil er verbunden ist mit den körperlichen Äußerungen der Schauspieler. Ja und manchmal ist man am freiesten, wenn man keine Hosen anhat. Aber das ist wirklich, vor allem, wenn sie vorher nass sind, dann zieht man sie aus, dann trocknet es schneller, dann ist es bequemer. Dann kommt man schneller in ein anderes Kostüm, weil in der "Macbeth"-Aufführung haben wir uns ja dafür entschieden, dass sieben Schauspieler alles, was zu spielen ist, in dem Stück, spielen. Und da wir im Grunde Unwesentliches gestrichen haben, ist das eine ganze Menge, an Figuren einmal, aber auch an der Darstellung anderer. Manchmal denke ich immer, die stellen ganze Bühnenbilder dar, die Schauspieler. Und man kommt schneller vom einen in das andere, zum Beispiel.
Wuttke: Aber Sie sagen, das Ganze ist schweißtreibend für die Schauspieler, es ist natürlich auch schweißtreibend für das Publikum. Die einen sind geblieben. Die Kritiker, die Sie hymnisch gefeiert haben, sind die einen. Aber andere konnten dieses Schweißtreibende nicht ertragen, haben das Theater verlassen und sprechen von einer Zumutung. Die Frage ist, wie viel kann das Theater dem Publikum zumuten? Ist das Theater dafür da, grenzenlos zu sein?
Gosch: Das weiß ich nicht. Ich denke da, es ist ja eine merkwürdige Gleichzeitigkeit, dass man in so einer Arbeit, wenn sie in der Probephase ist, unentwegt kalkuliert, also unentwegt an den Adressaten auch denkt. Weil alle Entscheidungen, die man fällt, sind natürlich Entscheidungen im Hinblick auf den Verkauf der Sache. Und gleichzeitig ist es unmöglich, überhaupt einen Gedanken an, wenn man sich seriös mit dem Gegenstand beschäftigen will, ist es verheerend, überhaupt an den Verkauf der Sache zu denken. Das ist ein unentwegter Spagat, mit dem man genug zu tun hat. Da kommt man überhaupt nicht auf den Gedanken, so spekulativ darüber nachzudenken, wie weit kann ich gehen, oder wo ist eine Grenze, oder so. Man macht das, was man kann. Das muss sicher jeder für sich und in jeder Arbeit. Damit meine ich nicht nur jeder Regisseur, ich meine auch die Schauspieler, die mindestens die gleiche Selbständigkeit haben sollten, wie ich sie habe.
Wuttke: Das heißt, Sie lassen ihnen jetzt diese Freiheiten, die Sie ihnen, wie Sie gesagt haben, früher in dem Maße nicht gegeben haben?
Gosch: Ja, früher war ich da ein bisschen eigenbrötlerischer. Das stimmt wahrscheinlich.
Wuttke: Für die einen heißt der Theatertrend zurzeit "Blutige Bretter". Der "Spiegel" schreibt von der Sehnsucht nach einer neuen Bürgerlichkeit. Gibt es diese Sehnsucht für Sie in dem ganzen gesellschaftlichen Schlamassel, den wir haben?
Gosch: Das weiß ich nicht, ich habe genug zu tun, ich denke über so was nicht nach. Das ist ja Kokolores.
Wuttke: Warum?
Gosch: Weiß ich nicht, das interessiert mich auch überhaupt nicht. Ich probiere die Stücke, die ich probieren will, zu denen ich verabredet bin. Und dann kucken wir mal, was am Ende sich ereignet. Ich werde mich hüten, mir diese, von Ihnen eben beschriebenen Gedanken zu machen.
Wuttke: Das heißt, es gibt für Sie gar nicht die Notwendigkeit irgendeine politische Aussage zu treffen, mit dem was Sie tun?
Gosch: Das ist ja kein freiwilliger Vorgang. Oder es wäre furchtbar, wenn er freiwillig ist, wenn ich mir vornehme zu einem bestimmten politischen Ereignis zu reagieren. Das wäre nicht meine Art. Dazu wäre ich gar nicht in der Lage. Andererseits muss erheblich Welt in mir sein oder in den Schauspielern sein, die dann die Chance hat, in der Arbeit sich auszudrücken. Wenn das nicht über die 20, 30, 40, 50, 60, 70 Jahre, die die Einzelnen leben, sich in ihnen gelagert hat und dann in der Arbeit die Chance bekommt, sich auch zu äußern, dann ist sicher das, was geschieht, uninteressanter. Aber das ist nicht, das ist ein anderer Bereich, der da gefordert wird, als dass man ihn beschreiben kann, mit der hilfreichen oder nicht hilfreichen, mit der Mitteilung zu politischen Vorgängen.
Wuttke: Das heißt, die jungen Kollegen auf der Seite der Regisseure in Deutschland, die Theater machen, die ja ganz klar auch politische Botschaften in ihren Inszenierungen an die erste Stelle stellen, haben Sie für die eigentlich kein Verständnis, interessiert es Sie nicht? Oder wie gehen Sie damit um, dass man sagt, Jürgen Gosch ist Jahrgang 1944, aber er ist eigentlich in seiner Radikalität, was auch die "Macbeth"-Inszenierung anbelangt, eigentlich der Jüngste von allen.
Gosch: Ich verstehe alles. Ich rede jetzt nur über mich, ich beschreibe mich. Jeder andere wird anders arbeiten und hat das Recht natürlich, anders zu arbeiten. Ich nehme das wirklich nur für mich, oder ich merke, dass das die mir mögliche Arbeitsweise ist, oder dem mit mir arbeitenden Ensemble offenbar in der Vergangenheit die einleuchtendste Arbeitsweise erschien.
Wuttke: Trotzdem, jeder Stoff, den Sie bearbeiten, wird von Ihnen in die Gegenwart transponiert. Das ist schon etwas, was für Sie sehr wichtig ist?
Gosch: Ja und nein. Es gibt ja eine ganz beliebte Technik des Transportes älterer Texte. Also zum Beispiel "Macbeth" ist ja beliebt: Wir spielen "Macbeth" in der neapolitanischen Mafia, oder wir spielen "Macbeth", ich weiß nicht wo. Dieser Art von Transport misstraue ich ein bisschen. Oder er hilft mir nicht so auf die Füße. Ich denke, dass die Stücke natürlich unentwegt in der Phase, in der man sich mit ihnen beschäftigt - und das sind die Proben und das sind die jeweiligen Vorstellungen - einen Transport erfahren, den Transport auf das Theater. Und das ist der Ort, an den es hintransportiert wird. Und das Theater ist heute Abend die freie Volksbühne und es ist heute weiß ich was für ein Datum. Dadurch haben die Sachen, wenn sie geäußert werden, ein bestimmtes Datum und sind unwillkürlich erstmal den 400 Jahren, die seit der Entstehung des Stückes vergangen sind, auch entrissen. Ja, der Transport ist nicht in ein bestimmtes, der Transportzielort ist nicht eine bestimmte Erfindung, wie man das Stück transportiert, sondern er ist der Ort des Theaters. Das finde ich das Wichtigste.
Wuttke: Jürgen Gosch, heute Abend eröffnet Ihre "Macbeth"-Inszenierung das Berliner Theatertreffen. Vielen Dank, dass Sie hier im Studio waren.
Gosch: Danke!
Jürgen Gosch: Guten Morgen!
Wuttke: Als Sie 1988 "Macbeth" an der Berliner Schaubühne inszenierten, nannte ein Kritiker die Inszenierung damals blutleer. Das kann man von der jetzigen nicht sagen. Wie unterscheidet sich Ihre heutige Sichtweise auf den Stoff von der damals?
Gosch: Ich bin sicher nicht der, der ich 1988 war. Ich vermute damals war ich ein bisschen angespannter. Heute bin ich vielleicht ein bisschen entspannter, im Umgang mit den Texten und im Umgang mit den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite. Ich war damals sturer, auf mich beschränkter. Und ich glaube, ich bin ein bisschen umgänglicher heute und dadurch hat das, was alle miteinander betreiben auf den Proben, eine größere Chance, sich auszudrücken im Ergebnis. Das macht die Sache vielleicht lebendig.
Wuttke: Wenn Sie sagen, Sie sind jetzt entspannter als damals, finde ich das sehr interessant, denn diese Inszenierung - das kann man sicherlich sagen und zwar ganz wertfrei - ist eine sehr martialische in ihren Mitteln. Nun sagt man von Ihnen, Sie seien keiner, der mit Moden und Konzepten geht. Aber dennoch die Frage: Was hat es in dieser Inszenierung jetzt aus Ihrer Sicht, aus Ihrem Sein, für den Stoff nötig gemacht, mit so drastischen Mitteln zu arbeiten?
Gosch: Ja, ich mache das ganz gerne, nicht nur bei Shakespeare oder bei "Macbeth", auch bei den erwähnten "Drei Schwestern", die am Ende des Theatertreffens kommen. Manchmal ist es ganz schön, wenn es ein bisschen schweißtreibend ist. Das gibt die Chance, dass die Gedanken und die Körper und die Gefühle der Schauspieler sich dadurch besser abdrücken in dem Text.
Wuttke: Wie meinen Sie das?
Gosch: Dass in eigenartiger Weise die Texte die Chance haben, sehr körperlich zu werden. Dass man den Körper des Textes genau hört, weil er verbunden ist mit den körperlichen Äußerungen der Schauspieler. Ja und manchmal ist man am freiesten, wenn man keine Hosen anhat. Aber das ist wirklich, vor allem, wenn sie vorher nass sind, dann zieht man sie aus, dann trocknet es schneller, dann ist es bequemer. Dann kommt man schneller in ein anderes Kostüm, weil in der "Macbeth"-Aufführung haben wir uns ja dafür entschieden, dass sieben Schauspieler alles, was zu spielen ist, in dem Stück, spielen. Und da wir im Grunde Unwesentliches gestrichen haben, ist das eine ganze Menge, an Figuren einmal, aber auch an der Darstellung anderer. Manchmal denke ich immer, die stellen ganze Bühnenbilder dar, die Schauspieler. Und man kommt schneller vom einen in das andere, zum Beispiel.
Wuttke: Aber Sie sagen, das Ganze ist schweißtreibend für die Schauspieler, es ist natürlich auch schweißtreibend für das Publikum. Die einen sind geblieben. Die Kritiker, die Sie hymnisch gefeiert haben, sind die einen. Aber andere konnten dieses Schweißtreibende nicht ertragen, haben das Theater verlassen und sprechen von einer Zumutung. Die Frage ist, wie viel kann das Theater dem Publikum zumuten? Ist das Theater dafür da, grenzenlos zu sein?
Gosch: Das weiß ich nicht. Ich denke da, es ist ja eine merkwürdige Gleichzeitigkeit, dass man in so einer Arbeit, wenn sie in der Probephase ist, unentwegt kalkuliert, also unentwegt an den Adressaten auch denkt. Weil alle Entscheidungen, die man fällt, sind natürlich Entscheidungen im Hinblick auf den Verkauf der Sache. Und gleichzeitig ist es unmöglich, überhaupt einen Gedanken an, wenn man sich seriös mit dem Gegenstand beschäftigen will, ist es verheerend, überhaupt an den Verkauf der Sache zu denken. Das ist ein unentwegter Spagat, mit dem man genug zu tun hat. Da kommt man überhaupt nicht auf den Gedanken, so spekulativ darüber nachzudenken, wie weit kann ich gehen, oder wo ist eine Grenze, oder so. Man macht das, was man kann. Das muss sicher jeder für sich und in jeder Arbeit. Damit meine ich nicht nur jeder Regisseur, ich meine auch die Schauspieler, die mindestens die gleiche Selbständigkeit haben sollten, wie ich sie habe.
Wuttke: Das heißt, Sie lassen ihnen jetzt diese Freiheiten, die Sie ihnen, wie Sie gesagt haben, früher in dem Maße nicht gegeben haben?
Gosch: Ja, früher war ich da ein bisschen eigenbrötlerischer. Das stimmt wahrscheinlich.
Wuttke: Für die einen heißt der Theatertrend zurzeit "Blutige Bretter". Der "Spiegel" schreibt von der Sehnsucht nach einer neuen Bürgerlichkeit. Gibt es diese Sehnsucht für Sie in dem ganzen gesellschaftlichen Schlamassel, den wir haben?
Gosch: Das weiß ich nicht, ich habe genug zu tun, ich denke über so was nicht nach. Das ist ja Kokolores.
Wuttke: Warum?
Gosch: Weiß ich nicht, das interessiert mich auch überhaupt nicht. Ich probiere die Stücke, die ich probieren will, zu denen ich verabredet bin. Und dann kucken wir mal, was am Ende sich ereignet. Ich werde mich hüten, mir diese, von Ihnen eben beschriebenen Gedanken zu machen.
Wuttke: Das heißt, es gibt für Sie gar nicht die Notwendigkeit irgendeine politische Aussage zu treffen, mit dem was Sie tun?
Gosch: Das ist ja kein freiwilliger Vorgang. Oder es wäre furchtbar, wenn er freiwillig ist, wenn ich mir vornehme zu einem bestimmten politischen Ereignis zu reagieren. Das wäre nicht meine Art. Dazu wäre ich gar nicht in der Lage. Andererseits muss erheblich Welt in mir sein oder in den Schauspielern sein, die dann die Chance hat, in der Arbeit sich auszudrücken. Wenn das nicht über die 20, 30, 40, 50, 60, 70 Jahre, die die Einzelnen leben, sich in ihnen gelagert hat und dann in der Arbeit die Chance bekommt, sich auch zu äußern, dann ist sicher das, was geschieht, uninteressanter. Aber das ist nicht, das ist ein anderer Bereich, der da gefordert wird, als dass man ihn beschreiben kann, mit der hilfreichen oder nicht hilfreichen, mit der Mitteilung zu politischen Vorgängen.
Wuttke: Das heißt, die jungen Kollegen auf der Seite der Regisseure in Deutschland, die Theater machen, die ja ganz klar auch politische Botschaften in ihren Inszenierungen an die erste Stelle stellen, haben Sie für die eigentlich kein Verständnis, interessiert es Sie nicht? Oder wie gehen Sie damit um, dass man sagt, Jürgen Gosch ist Jahrgang 1944, aber er ist eigentlich in seiner Radikalität, was auch die "Macbeth"-Inszenierung anbelangt, eigentlich der Jüngste von allen.
Gosch: Ich verstehe alles. Ich rede jetzt nur über mich, ich beschreibe mich. Jeder andere wird anders arbeiten und hat das Recht natürlich, anders zu arbeiten. Ich nehme das wirklich nur für mich, oder ich merke, dass das die mir mögliche Arbeitsweise ist, oder dem mit mir arbeitenden Ensemble offenbar in der Vergangenheit die einleuchtendste Arbeitsweise erschien.
Wuttke: Trotzdem, jeder Stoff, den Sie bearbeiten, wird von Ihnen in die Gegenwart transponiert. Das ist schon etwas, was für Sie sehr wichtig ist?
Gosch: Ja und nein. Es gibt ja eine ganz beliebte Technik des Transportes älterer Texte. Also zum Beispiel "Macbeth" ist ja beliebt: Wir spielen "Macbeth" in der neapolitanischen Mafia, oder wir spielen "Macbeth", ich weiß nicht wo. Dieser Art von Transport misstraue ich ein bisschen. Oder er hilft mir nicht so auf die Füße. Ich denke, dass die Stücke natürlich unentwegt in der Phase, in der man sich mit ihnen beschäftigt - und das sind die Proben und das sind die jeweiligen Vorstellungen - einen Transport erfahren, den Transport auf das Theater. Und das ist der Ort, an den es hintransportiert wird. Und das Theater ist heute Abend die freie Volksbühne und es ist heute weiß ich was für ein Datum. Dadurch haben die Sachen, wenn sie geäußert werden, ein bestimmtes Datum und sind unwillkürlich erstmal den 400 Jahren, die seit der Entstehung des Stückes vergangen sind, auch entrissen. Ja, der Transport ist nicht in ein bestimmtes, der Transportzielort ist nicht eine bestimmte Erfindung, wie man das Stück transportiert, sondern er ist der Ort des Theaters. Das finde ich das Wichtigste.
Wuttke: Jürgen Gosch, heute Abend eröffnet Ihre "Macbeth"-Inszenierung das Berliner Theatertreffen. Vielen Dank, dass Sie hier im Studio waren.
Gosch: Danke!