Mit Botox, Hyaluron und OP zum Instagram-Gesicht
09:43 Minuten
Im Internet sehen alle hinreißend aus, also soll das auch in der Realität so sein. Wenn Botox-Spritzen nicht mehr helfen, folgt die Schönheits-OP. Die Influencerin Silvi Carlsson ist gegen "toxische Schönheitsideale" und fordert "Körperneutralität".
Bei Instagram oder Snapchat ist es ganz einfach: Den richtigen Filter einstellen und schon sieht man super aus. Das entspricht natürlich nicht ganz der Wirklichkeit. Aber viele haben sich daran gewöhnt und versuchen, die Realität den bearbeiteten Bildern anzupassen.
Mit Botox- oder Hyaluronspritzen werden Falten bekämpft. Wenn alles nichts hilft, kommt die Schönheits-OP. Der Trend zieht weite Kreise. In München bietet eine Kosmetikkette Hyaluronspritzen inzwischen "to go" an. In England wurden kosmetisch-chirurgische Eingriffe bei Minderjährigen verboten.
"Wir wollen keine toxischen Schönheitsideale"
Die Influencerin Silvi Carlsson findet grundsätzlich, dass jeder das Hoheitsrecht über seinen Körper hat. Aber sie sagt auch: "Wir wollen alle keine toxischen Schönheitsideale."
Gefährlich werde es, wenn Hyaluron oder Schönheitschirurgie nur noch als eine Art Make-up gesehen würden. Nach dem Motto: "Ich kann einfach mal so zwischendurch eine Hyaluronspritze holen und irgendetwas optimieren."
Die Gesellschaft wird immer ich-zentrierter
Der Trend, das Aussehen verbessern zu wollen, nehme in dem Maße zu, wie die Gesellschaft "ich-zentrierter" werde, meint die Influencerin. Bei Frauen komme zudem noch ein anderer Aspekt hinzu: "Von klein auf wird einem als Frau suggeriert, dass es uns natürlich wichtig ist, schön zu sein." Frauen würden oftmals auf das Äußere reduziert.
Um davon wegzukommen, spricht Carlsson von Körperneutralität: "Bei Bodypositivity geht es immer noch darum, wie man aussieht. Eigentlich ist Neutralität das Ziel." Der Fokus sollte nicht mehr darauf liegen, dass man akzeptiert schön sei, sagt Carlsson, "sondern, dass ich mich wohlfühle".