Schottisches Museum entdeckt verborgenes Selbstporträt von Vincent van Gogh
Ein schottisches Museum hat nach eigenen Angaben ein bislang unbekanntes Selbstporträt des niederländischen Malers Vincent van Gogh entdeckt. Das Bild sei bei einer Röntgenstrahl-Untersuchung im Vorfeld einer Ausstellung zum Impressionismus auf der Rückseite des Van-Gogh-Gemäldes "Kopf einer Bäuerin mit weißer Haube" (1885) entdeckt worden, teilte die Staatliche Gemäldegalerie von Schottland in Edinburgh mit. Es war demnach von mehreren Schichten Pappe und Leim überdeckt. Diese seien vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts vor einer Ausstellung angebracht worden. Vincent van Gogh hatte häufig Leinwände wiederverwendet, um Geld zu sparen. Das Porträt zeigt einen sitzenden Mann mit Bart, Hut und Schal. Das linke Ohr ist deutlich zu sehen. Es muss demnach vor Ende 1888 entstanden sein, als sich der post-impressionistische Maler das Ohr größtenteils abgeschnitten hatte. Die Kuratoren glauben, dass das Bild zu einer Reihe experimenteller Selbstporträts gehört. Fünf ähnliche Werke sind im Van-Gogh-Museum in Amsterdam ausgestellt. Der Künstler malte sie, bevor er 1886 nach Paris zog. Besucherinnen und Besucher der vom 30. Juli bis 13. November laufenden Ausstellung in Edinburgh können das Selbstporträt als Röntgenbild durch einen speziell entwickelten Leuchtkasten betrachten. Experten überlegen aber bereits, wie sie die Leim- und Pappschichten entfernen und beide Werke trennen können, ohne sie zu beschädigen.