Weihnachtssongs

Oh je, du Fröhliche!

08:29 Minuten
Angelo Kelly und Familie Weihnachten bei einer Generalprobe zu einer Show.
Kein Jahr ohne Weihnachtslieder von der Kelly Family. Kulturjournalistin Jenni Zylka findet es furchbar. © Imago / Sylvio Dittrich
Jenni Zylka im Gespräch mit Andreas Müller |
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Jedes Jahr zur Weihnachtszeit klingeln die Glöckchen in der Popmusik und neue Lieder dringen in unsere Gehörgänge. Selten geschmackssicher, findet unsere Autorin Jenni Zylka. Sie hat sich durch die schlimmsten aktuellen Weihnachtssongs gehört.
Jedes Jahr vor Weihnachten, sogar in der Pandemiezeit, lässt sich ein fragwürdiges Phänomen beobachten: Popmusikerinnen und -musiker machen sich kollektiv über alte Weihnachtslieder her. Ob Justin Bieber, Ariane Grande oder Taylor Swift – alle bekennen sich plötzlich zu ihrer gemütlichen Seite und bringen neue Cover-Versionen klassischer Christmas Songs oder auch mal eigene Songs heraus.
Etliches davon ist eher zum Gruseln als wirklich schön. Andere, wie Mariah Carey, verdienen regelmäßig mit ihren alten Hits wie "All I Want for Christmas Is You“, der seit Jahren die Weihnachtscharts, die so genannten Holiday 100 anführt.
Die Kulturjournalistin Jenni Zylka, die nach eigenem Bekunden "nicht so der Kerzentyp" ist, hat sich einiges angehört und sieht unter den aktuellen Weihnachtsveröffentlichungen eher Grund zum Gruseln als zur Freude.

Die Kelly Family: "Christmas in Our Hearts"

Zylka findet den Song, "der nur so vor Mitklatschmotivation und aufs Brot geschmiertem Familiensinn und wippenden Männerzöpfen trieft", furchtbar. Es sei zwar einfach, "die Kelly Family zu dissen, denn die machen es einem ja sehr leicht". Doch bei diesem speziellen Song stelle sich bei ihr wirklich sofort alles "auf Angriff".

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Vorbei seien offenbar auch die Zeiten der Anti-Weihnachtslieder, etwa von Wave- oder Metalbands. Um ein weiteres Pandemieweihnachten zu überstehen, helfe offenbar auch kein Galgenhumor.

Eagles of Death Metal: "A Boots Electric Christmas"

Auch die harten Jungs von The Eagles of Death Metal haben ein Weihnachtsalbum herausgebracht. "Ich habe dort die Ironie gesucht und nicht gefunden", sagt Zylka. Sänger Jesse Hughes habe "einfach und ohne jegliche Ideen, ohne Brüche oder einfach nur Geschmack Weihnachtslieder nachgesungen und ein verhalltes Klavier mit Keyboard und Streichersound daruntergelegt." Unter anderem gebe der Sänger ein altes englisches Weihnachtslied aus dem 18. Jahrhundert zum Besten, das sie ratlos mache.

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Doch Jenni Zylka hat auch weihnachtlich beseelte Künstler gefunden, die Gnade vor ihren Ohren finden. Darunter auch ein altes Schlager-Schachtross.

Howard Carpendale: "Happy Christmas"

Carpendales Song sei toll und opulent und vom Royal Philharmonic Orchestra ganz tadellos gespielt. Leider krankt das Lied aus ihrer Sicht etwas daran, dass der Sänger nicht mehr so gut bei Stimme sei. Aber das Stück sei schön.

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Zylkas absoluter Liebling unter den Weihnachtssongs ist jedoch "All I Want for Christmas Is My Two Front Teeth" von Spike Jones. Er singt darin als kleiner Junge mit verstellter Kinderstimme sehr komisch von seinen fehlenden Schneidezähnen. Die Zahnlücke stört ihn hörbar beim Singen. Zylka findet Künstler und Lied großartig.

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