Schriftsteller Hein: "Sehe keine Versöhnung in Deutschland"
Am Montag wird der Schriftsteller Christoph Hein 80 Jahre alt - kurz vorher äußerte er sich zum Zustand der Gesellschaft. Er glaube nicht, dass eine schnelle Kitting von Rissen möglich sei, derzeit sehe er keine Versöhnung in Deutschland, sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Er sehe, dass das Trennende sich zementiere. Der Riss, der sich durch die Gesellschaft ziehe, vertiefe sich mit jedem neuen Thema, über das gestritten werde - und werde sich vermutlich für Jahrzehnte nicht schließen, so Hein. Bekannt wurde er durch seine Novelle "Der fremde Freund", die 1982 in der DDR veröffentlicht wurde und in Westdeutschland 1983 aufgrund des Titelschutzes als "Drachenblut" erschien. Von 1998 bis 2000 war Hein erster Präsident der Schriftsstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte den Autor als großartigen Erzähler, Stilisten und leidenschaftlichem Chronisten der deutschen Geschichte.