Meine prägenden Jahre in Altenburg
45:13 Minuten
Der Schriftsteller Ingo Schulze lebt zu Beginn der 1990er-Jahre im thüringischen Altenburg, arbeitet als Dramaturg am Landestheater und ist einer der Gründer des "Altenburger Wochenblattes". Mit uns reist er zurück in die Zeit nach dem Ende der DDR.
Der Vater Physiker, die Mutter Ärztin, der gemeinsame Sohn, Ingo, will immer schreiben. Heute sind seine Erzählungen, Romane und Kinderbücher in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mehrfach wird er für den Deutschen Buchpreis nominiert, für den Roman "Peter Holtz" zum Beispiel.
Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, zählt für die Wochenzeitung "Die Zeit" zu "den wichtigsten literarischen Stimmen aus den neuen Bundesländern". Die DDR "habe ich nicht geliebt", sagt er. "Trotzdem war es das Land, für das ich mich mitverantwortlich fühlte. Sonst wäre ich gegangen."
Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, zählt für die Wochenzeitung "Die Zeit" zu "den wichtigsten literarischen Stimmen aus den neuen Bundesländern". Die DDR "habe ich nicht geliebt", sagt er. "Trotzdem war es das Land, für das ich mich mitverantwortlich fühlte. Sonst wäre ich gegangen."
"Wende, das ist ein Begriff, den ich nicht benutze"
In der Wendezeit engagiert sich Schulze in der Bürgerbewegung 'Neues Forum'. Der heute 56-Jährige blickt kritisch auf die Zeit von 1989/90. "Wende, das ist ein Begriff, den ich nicht benutze. Und die Wiedervereinigung gab es nicht, das war ein Beitritt."
Das Ende der DDR, die frühen 90er-Jahre, diese Zeit ist festgehalten in Schulzes Büchern. In "Simple Storys", "Neue Leben" oder "Adam und Evelyn".
"Ich schreibe halt über die Zeiten, die ich erlebt habe", sagt er. "Ich käme nie auf die Idee, etwas über die Bundesrepublik vor 1989 zu erzählen."
"Die DDR für sich genommen hat mich nie interessiert"
30 Jahre nach dem Mauerfall ist Schulzes Roman "Adam und Evelyn" für das Kino verfilmt worden. Es ist die Geschichte eines Paares, das in den Westen geht. Doch die Erzählung endet nicht mit der Flucht. "Diese Geschichte handelt nicht nur von der DDR, sondern auch von dem Neuen, das danach kommt. Die DDR für sich genommen hat mich nie interessiert, der Wechsel von Abhängigkeiten und Freiheiten ist das eigentlich Interessante!"
Schulze selbst lebt zu Beginn der 90er-Jahre im thüringischen Altenburg, arbeitet als Dramaturg am Landestheater und ist einer der Gründer des "Altenburger Wochenblattes". Weil diese Zeit so prägend war, will er mit Deutschlandfunk Kultur unbedingt nach Altenburg. Er zeigt uns das Theater, den Marktplatz sowie das Neubaugebiet, in dem er gewohnt hat.
Schulze selbst lebt zu Beginn der 90er-Jahre im thüringischen Altenburg, arbeitet als Dramaturg am Landestheater und ist einer der Gründer des "Altenburger Wochenblattes". Weil diese Zeit so prägend war, will er mit Deutschlandfunk Kultur unbedingt nach Altenburg. Er zeigt uns das Theater, den Marktplatz sowie das Neubaugebiet, in dem er gewohnt hat.