Schriftsteller Jaroslav Rudiš

Geschichten aus Sauna und Kneipe

Der tschechische Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor, Jaroslav Rudiš zu Gast beim Deutschlandradio Kultur, Aufnahme vom 6. Mai 2016
Der tschechische Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor Jaroslav Rudiš zu Gast beim Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio / M. Hucht
Moderation: Katrin Heise |
Die Geschichte Mitteleuropas könne man von der Geschichte der Eisenbahn nicht trennen, sagt Jaroslav Rudiš. Der tschechische Schriftsteller ist nicht nur leidenschaftlicher Bahnfahrer, er sammelt auch Fahrpläne.
Züge spielen auch in seinen Werken eine wichtige Rolle, ob in "Himmel unter Berlin" oder in der Graphic Novel "Alois Nebel", die auch verfilmt wurde.
Jetzt ist sein Roman "Nationalstraße" erschienen, in dem es um Fremdenhass und Abschottung in Osteuropa geht.
Die Anregungen für seine Geschichten findet Jaroslav Rudis in seiner Stammsauna und seiner böhmischen Stammkneipe "Zum ausgeschossenen Auge". In der Kneipe lernte er auch das Vorbild für Vandam, den jungen Helden von "Nationalstraße" kennen, der ihm nach den ersten zehn Bieren seine Lebensgeschichte erzählte.
"Es ist diese Angst vor allem, was fremd ist, was nicht tschechisch ist - was immer das ist, tschechisch."
Auch der Schläger Vandem sehe sich – wie viele Tschechen – als Opfer der Geschichte. Rudis beschäftigt die aktuelle Entwicklung in Europa: "Das ist ziemlich traurig, was sich abspielt in Mitteleuropa. Es ist auch traurig, wenn man sich tschechische Politik anschaut, wie lokal die eigentlich denkt."
In dieser Woche nimmt er an einem Europäischen Schriftstellerkongress in Berlin teil - ads Motto: "Europa - GrenzenNiederSchreiben".
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