Schriftsteller Joochen Laabs kritisiert Gründung des PEN Berlin
Der Schriftsteller Joochen Laabs hat die Gründung des PEN Berlin scharf kritisiert. In Deutschland "ad hoc" einen neuen PEN zu bilden, sei ein Ausdruck von "Unüberlegtheit und mangelndem Verantwortungsbewusstsein", sagte der ehemalige Generalsekretär des Deutschen PEN-Zentrums (Ost) der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Laabs betonte, er habe sich im Verbund mit der überwiegenden Mehrheit der PEN-Mitglieder in Ost und West in den 1990er Jahren mit aller Kraft für einen gemeinsamen deutschen PEN eingesetzt, der dann 1998 zustande kam. Eine Teilung des Verbandes sei nicht zu akzeptieren. Nach den Querelen bei der Schriftstellervereinigung PEN war am 10. Juni ein neuer Verband PEN Berlin gegründet worden. Rund 150 Mitglieder wählten den Journalisten Deniz Yücel und die Schriftstellerin Eva Menasse an die Spitze. Yücel war zuvor einige Monate lang Präsident des PEN-Zentrums Deutschland. Dort war er nach heftigen Auseinandersetzungen zwar im Mai bestätigt worden, hatte das Amt aber dann niedergelegt. Joochen Laabs feiert am Sonntag seinen 85. Geburtstag. Der in Dresden geborene Autor veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Erzählungen und Romane.