Schriftstellerin Arundhati Roy aus Indien droht jahrelange Haftstrafe

Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy ist für Werke wie "Der Gott der kleinen Dinge" auch hierzulande bekannt. In ihrer Heimat droht ihr nun eine längere Haftstrafe. Schon vor Jahren war sie angeklagt worden, weil sie auf einer Menschenrechtskonferenz in Delhi die Zugehörigkeit Kaschmirs zu Indien angezweifelt hatte. Damals versandeten die Ermittlungen. Nun aber hat der örtliche Gouverneur der hindu-nationalistischen Volkspartei BJP die Strafverfolgung gegen die Autorin genehmigt. Gegen Roy wird unter anderem wegen Förderung der Feindschaft zwischen verschiedenen ethnischen oder religiösen Gruppen ermittelt. Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss hält das Vorgehen gegen die regierungskritische Roy für politisch motiviert. Ob es zu einer Verurteilung komme, sei noch unklar, sagte er dem Deutschlandfunk. Die Schrifstellerin sei nur das prominenteste Beispiel für Autorinnen und Autoren in Indien, die konsequent verfolgt würden.