Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke

"Ich habe ein Misstrauen gegenüber Kausalitäten"

Die Autorin Inger-Maria Mahlke blickt vor der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2018 im Rathaus Römer in die Kamera.
Die Autorin Inger-Maria Mahlke blickt vor der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2018 im Rathaus Römer in die Kamera. © Arne Dedert/dpa
Moderation: Andrea Gerk |
Mit einem auf Teneriffa angesiedelten Familienroman hat Inger-Maria Mahlke den Deutschen Buchpreis gewonnen. Ihre Mutter komme von Teneriffa, die Insel sei für sie der schönste Ort auf der Erde, erzählt die Schriftstellerin.
Die Berliner Schriftstellerin Inger-Maria Mahlke hat in Frankfurt mit ihrem Roman "Archipel" den Deutschen Buchpreis gewonnen. Die Jury bezeichnete das Buch, das als beste literarische Neuerscheinung des Jahres im deutschsprachigen Raum prämiert wurde, am Montagabend als "eindrückliches Ereignis".
Inger-Maria Mahlke erzählt im Interview mit Deutschlandfunk Kultur, dass ihre Mutter von Teneriffa kommt und es für sie der schönste Ort auf der Erde ist. Dennoch habe sie dort kaum an ihrem Roman geschrieben:
"Ich bin jemand, der ungerne über die Realität schreibt, in der er gerade drin setzt. Dann wimmelt und drängt es auf einen ein und es ist schwer das Bild zum Stillhalten zu bringen, dass man vernünftig darüber schreiben kann. Deswegen schreibe ich gern aus der Erinnerung und darum ist ein großer Teil in Magdeburg entstanden. Da war ich Stadtschreiberin."
Die Autorin Inger-Maria Mahlke posiert am 26.09.2015 vor dem Literaturhaus in Frankfurt am Main (Hessen) am Rande einer Lesung.
Deutscher Buchpreis - Inger-Maria Mahlke© picture-alliance / dpa / Arne Dedert
Auf die Frage, warum ihr Roman rückwärts erzählt sei, antwortet Mahlke: "Ich habe ein gewisses Misstrauen gegenüber Kausalitäten, also dass eine Sache schlüssig von der anderen kommt. Ich glaube, das ist eine Konstruktion, die man im Nachhinein zu einem Ereignis entwickelt. Ich wollte versuchen das zu dekonstruieren."

Dank an Verlegerin

In ihrer Dankesrede sagte sie: "Ich möchte allen danken, die wissen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Büchern und Joghurt." Die Dankesrede der Autorin wurde auch zu einer Solidaritätsadresse an die vor kurzem entlassene Rowohlt-Verlegerin Barbara Laugwitz. Mahlke hob deren "harte Arbeit" und Begeisterung für Bücher hervor.
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