Schriftstellerin warnt vor Überwachungsstaat
Die Schriftstellerin Juli Zeh kritisiert, dass ein Großteil der Bevölkerung staatlicher Überwachung gleichgültig oder sogar positiv gegenübersteht.
Zeh nannte es erschreckend, dass vermutlich die Mehrheit der Bevölkerung die Einführung biometrischer Pässe oder Videoüberwachung öffentlicher Plätze in Ordnung finde, weil sie schließlich nichts zu verbergen hätten. Die Haltung, dass solche Eingriffsgesetze nur "die bösen Terroristen" träfen und alle "guten Bürger" davor gefeit seien, zeige ein "Weltbild, von dem ich dachte, dass es in der Demokratie eigentlich überwunden wäre", betonte Zeh. "Es sortiert nämlich in ‚die’ und ‚wir’, und es setzt eigentlich die Prämisse voraus, dass wir auch immer genau wissen, wer der böse Terrorist ist und wer der gute Bürger ist."
Zeh äußerte sich anlässlich der Vorstellung des Buchs "Angriff auf die Freiheit", in dem sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Ilija Trojanow kritisiert, dass der Staat unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus immer stärker in bürgerliche Freiheiten eingreife. Zugleich warnen die Schriftsteller, dass viele Bürger leichtfertig mit ihren persönlichen Daten umgehen, indem sie sich im Internet darstellen oder beim Einkaufen Payback-Karten nutzen. Zeh räumte ein, dass die Gründe für ein solches Verhalten in dem Buch eventuell nicht deutlich würden. Das liege vielleicht daran, dass sie es nicht nachvollziehen könne. "Ich selber verspüre nicht das Bedürfnis, mich selbst, mein Leben und meine Daten preiszugeben." Sie sei in diesem Punkt ratlos, sagte die Schriftstellerin. "Ich verstehe nicht, warum Menschen so dumm sein können. Warum sie nicht verstehen, wie wertvoll ihre Intimsphäre ist, wie – auch tatsächlich ökonomisch – wertvoll ihre Daten sind."
Zeh äußerte sich anlässlich der Vorstellung des Buchs "Angriff auf die Freiheit", in dem sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Ilija Trojanow kritisiert, dass der Staat unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus immer stärker in bürgerliche Freiheiten eingreife. Zugleich warnen die Schriftsteller, dass viele Bürger leichtfertig mit ihren persönlichen Daten umgehen, indem sie sich im Internet darstellen oder beim Einkaufen Payback-Karten nutzen. Zeh räumte ein, dass die Gründe für ein solches Verhalten in dem Buch eventuell nicht deutlich würden. Das liege vielleicht daran, dass sie es nicht nachvollziehen könne. "Ich selber verspüre nicht das Bedürfnis, mich selbst, mein Leben und meine Daten preiszugeben." Sie sei in diesem Punkt ratlos, sagte die Schriftstellerin. "Ich verstehe nicht, warum Menschen so dumm sein können. Warum sie nicht verstehen, wie wertvoll ihre Intimsphäre ist, wie – auch tatsächlich ökonomisch – wertvoll ihre Daten sind."