Unser Korrespondent Johannes Kulms berichtet über die Vorbereitung der Abiturprüfung im Nachbarland von Mecklenburg-Vorpommern, in Schleswig-Holstein.
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Vier Prüfungen in sieben Tagen - statt in vierzig
06:26 Minuten
In Ludwigslust wehren sich Schüler dagegen, wie sie ihre Abiturprüfungen ablegen sollen. Dabei habe Bildungsministerin Martin (SPD) zugesagt, "dass wir keine Nachteile erfahren", sagt Abiturient Willem Smakman. Ein Offener Brief wartet auf Antwort.
In Mecklenburg-Vorpommern regt sich Widerstand gegen die Abiturpolitik der Landesregierung. Etwa zwei Drittel der Schüler des Goethe Gymnasiums in Ludwigslust haben sich in einem Offenen Brief an Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) gewandt. Sie protestieren dagegen, dass und unter welchen Umständen sie ihre Abiturprüfungen ablegen müssen, um die Hochschulreife bescheinigt zu kriegen.
Schreiben über Ostern aufgesetzt
Willem Smakman ist der Sprecher dieser Initiative und berichtet, man habe das Schreiben über Ostern aufgesetzt, und zwar mit dem Ziel, mit dem Ministerium kommunizieren zu können. "Genau das fehlte uns in der letzten Zeit", sagt der 18-jährige. Allerdings habe die Initiative bislang keinen Erfolg erbracht. "Leider haben wir noch keine Antwort erhalten."
Stein des Anstoßes und Grund für den Offenen Brief: Anfang April seien seinem Jahrgang neue Prüfungstermine mitgeteilt worden, die die Schüler allerdings problematisch sehen: "Vorher hatten wir fast vierzig Tage für vier Prüfungen, nun haben wir nur noch sieben", berichtet Smakman. Dabei sei ihnen von Bildungsministerin Martin versprochen wurden, dass sie als Abiturienten in der Corona-Krise keine Nachteile haben sollten.
Mund-Nase-Schutz
Zudem habe es keinen Hygieneplan gegeben, als die Prüfungstermine festgelegt worden seien. Seit zwei Tage gebe es den, allerdings werfe dieser auch Fragen auf. So sei den Schülern nicht vorgeschrieben, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, was offenbar auf die mangelhafte Infrastruktur zurückzuführen sei. Kanzlerin Merkel empfehle ja, einen Mundschutz zu tragen, sage aber zugleich, sie könne niemanden verpflichten, weil es nicht genug Schutzmasken gebe. Zudem gebe es auch kein warmes Wasser an der Schule, so Willem Snakmann.
"Es ist schade gewesen, dass die Prüfungstermine angesagt wurden, ohne wirklich auf unsere Gesundheit zu achten", sagt Smakman. "Das zeigt, das Abitur ging vor, unsere Gesundheit kam erst als zweites hinterher."
(mfu)