Robert Bohrer: "SCHW31NS7EIGER: Memories – Von Anfang bis Legende"
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05:22 Minuten
Eine Doku über Bastian Schweinsteiger, produziert von seinem Buddy Til Schweiger: Arthouse kann man da nicht erwarten. Bert Rebhandl findet den Film dennoch sehenswert. Und wer von den beiden Prominenten entspannter ist, zeigt "SCHW31NS7EIGER: Memories" auch.
2012 war Bastian Schweinsteiger mit seinem verschossenen Elfmeter beim Champions-League-Finale in München der tragische Held, der im entscheidenden Moment versagt hatte. Zwei Jahre später stand er mit dem Gewinn der Fußball-WM in Brasilien auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Von Schweinsteigers Weg berichtet die neue Dokumentation "SCHW31NS7EIGER: Memories – Von Anfang bis Legende". Sie erzähle "eine moderne Heldengeschichte", findet Filmkritiker Bert Rebhandl. Produziert wurde sie von Til Schweiger. Im Namen des Fußballers wurde beim Filmtitel das "ei" durch Schweinsteigers Rückennummer 31 ersetzt und das "t" durch die 7, die er in der Nationalmannschaft trug.
Neue Einsichten oder intime Einblicke in das Leben Bastian Schweinsteigers darf man sich von der Dokumentation allerdings nicht erhoffen. Der Film sei gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger erarbeitet worden, sagt Rebhandl.
"Ich glaube, er hat persönlich sehr stark darauf geachtet, dass bestimmte Grenzen des Privaten nicht überschritten werden." Man lerne Schweinsteiger und seine Frau, die Tennisspielerin Ana Ivanović, durchaus auf eine persönliche Weise kennen. "Aber natürlich trotzdem in einem sehr stark formartierten Film."
Überhöhung des eigenen Lebens
Zur Form von Sportlerfilmen, die inzwischen auf Streaming-Portalen häufiger auftauchen, gehöre es, dass das Publikum Menschen kennenlerne, die Extremes zu leisten imstande seien: "Dass wir an denen dann etwas sehen, was uns unser eigenes Leben in einer scharfen Überhöhung vor Augen führt."
Der Filmproduzent Til Schweiger taucht auch selbst in der Dokumentation auf: Man sieht Schweinsteiger und ihn gemeinsam Pasta kochen.
"Schweiger ist der Verkniffenere und Schweinsteiger der Lockere", sagt Filmkritiker Bert Rebhandl. "Ein bisschen hat man fast den Eindruck: Früher hätten sich vielleicht die Fußballer gerne mit den Filmstars sehen lassen. Inzwischen ist es umgekehrt."
Der Regisseur Robert Bohrer, eigentlich ein Autorenfilmer, kann sich nach Meinung von Bert Rebhandl bei dieser Dokumentation nur wenig entfalten: "Ihm sind starke Grenzen gesetzt, das muss man ganz nüchtern sagen." Der Film sei ein recht einheitliches Produkt mit pathetischer Musik. "Ich fand ihn trotzdem relativ gut und sehr sehenswert. Ich war dann doch gepackt."
(jfr)