Auch in "Fazit" ab 23.05 Uhr geht es um den Durchbruch im Fall Gurlitt.
Gurlitt verständigt sich mit Bund und Bayern
Einigung im Fall Gurlitt: Der Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt erklärt sich dazu bereit, alle unter Raubkunstverdacht stehenden Bilder auf ihre Herkunft untersuchen zu lassen. Eine entsprechende Vereinbarung traf er mit der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern.
Vertreter der Bundesregierung und des bayerischen Justizministeriums hatten in wochenlangen Verhandlungen mit den Anwälten des 81-Jährigen die sechs Seiten umfassende Abmachung ausgehandelt. In der Pressemitteilung des Bayerischen Justizministeriums heißt es unter anderem, dass Bund und Freistaat Bayern die Kosten für die Herkunftsforschung tragen - und zwar auch "für den Fall, dass weitere, bisher nicht beschlagnahmte Kunstwerke eingebracht werden sollten".
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte dem 3sat-Magazin "Kulturzeit", Gurlitt verpflichte sich zur freiwilligen Rückgabe der in Frage kommenden Raubkunstbilder. "Wir sind sehr froh, dass wir mit Herrn Gurlitt und seinen Anwälten einen Vertrag abschließen konnten, unabhängig vom laufenden Strafverfahren".
Gurlitt darf Wissenschaftler in Taskforce entsenden
Gurlitt soll nach der Vereinbarung seine Bilder spätestens innerhalb eines Jahres wieder bekommen. Die beschlagnahmten Werke, die unter Raubkunstverdacht stehen, bleiben so lange in Gewahrsam. Die Taskforce "Schwabinger Kunstfund" werde alle betroffenen Bilder binnen eines Jahres überprüfen, teilten alle Seiten mit.
"Kunstwerke, für die innerhalb der Jahresfrist die Provenienzrecherche durch die Taskforce nicht abgeschlossen wurde, werden an Cornelius Gurlitt herausgegeben", heißt es in einer Mitteilung. "Soweit Restitutionsansprüche angemeldet wurden oder bestehen können, bleiben die Werke auch nach Jahresablauf in treuhänderischer Verwahrung." Gurlitt darf künftig einen Wissenschaftler an die Taskforce entsenden, um seine Interessen zu wahren.
In der Münchner Wohnung des 81-Jährigen waren mehr als 1000 Kunstwerke beschlagnahmt worden. Rund 500 Objekte davon stehen im Verdacht, dass sie ihren früheren Besitzern von den Nazis unter Zwang abgenommen worden waren.
mhn
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