Ein dichter Blick auf die allgemeinen Verlotterung
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Ein Theaterstück über die Ibiza-Affäre hat in Wien Premiere gefeiert: "Schwarzwasser" von Elfriede Jelinek. Wir haben einen prominenten Gastkritiker hingeschickt, den früheren österreichischen Vizekanzler Erhard Busek.
Ibiza. Der Name der schönen Insel ist in Österreich wohl für immer und ewig mit einem handfesten Skandal verknüpft. FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache machte vor versteckten Kameras in einer Villa auf der spanischen Insel eine mehr als unwürdige Figur und verschacherte Anstand und Demokratie für Geld und Macht.
Jelinek nimmt sich der Ibiza-Affäre an
Nun hat sich die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek der Sache angenommen und in erstaunlich kurzer Zeit ein neues Stück auf die Bühne gebracht. "Schwarzwasser" hatte jetzt im Wiener Burgtheater Premiere. Wir haben einen prominenten Politiker gebeten, sich die Aufführung anzuschauen: Erhard Busek von der ÖVP, neben anderen Ämtern war er von 1991 bis 1995 auch Vizekanzler.
Busek hat einen inspirierenden Theaterabend erlebt. Das Stück sei eine "intelligente Auseinandersetzung mit einer besoffenen Geschichte". Es gehe allerdings weit über Ibiza hinaus und handele von einer allgemeinen "Verlotterung", die bei der Sprache beginne. "Jelinek lässt einfach nichts liegen", sagt Busek.
Man müsse sich, um das Stück in seiner Breite zu verstehen, sehr genau mit dem Text auseinandersetzen, so der Politiker. Angesichts der Dichte des Textes sei es auf der Bühne gut umgesetzt worden. Skandalpotenzial habe das neue Jelinek-Stück aber nicht.
(ahe)