Programmtipp: In der Sendung "Fazit" ab 23.05 Uhr hören Sie ein Gespräch mit Michael Krüger, dem langjährigen Verleger des Hanser Verlags in München.
Henning Mankell gestorben
Der schwedische Krimischriftsteller Henning Mankell ist tot. Das teilte der Hanser Verlag in München mit. Mankell litt seit längerem an Krebs. Er wurde 67 Jahre alt.
Wie der Hanser Verlag mitteilte, starb Mankell in der Nacht zum Montag "friedlich in Göteborg". Erst kürzlich hatte er ein Buch über seine Krankheit veröffentlicht. In "Treibsand - Was es heißt, ein Mensch zu sein" schrieb er über sein Leben nach der erschütternden Diagnose, die er vor knapp zwei Jahren erhalten hatte.
15 Millionen Bücher verkaufte Mankell allein in Deutschland
Berühmt wurde er mit Krimis, in deren Mittelpunkt der Kommissar Kurt Wallander steht - ein grüblerischer, introvertierter Ermittler, der mit dem Leben genauso wie mit der Aufklärung von schweren Verbrechen zu kämpfen hat. Kommissar Kurt Wallander ist für unseren Literaturkritiker Kolja Mensing das Wichtigste im Werk Mankells: "Der traurigste aller traurigen Literaturpolizisten." Außer den Krimis werde besonders das Engagement Mankells in und für Afrika in Erinnerung bleiben, Afrika sei "die Liebe seines Lebens" gewesen.
Kolja Mensing über Henning Mankell:
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Kolja Mensing über Henning Mankell:
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Vor allem durch Mankell wurde Kriminalliteratur aus Skandinavien populär. Er erzielte Auflagen, von denen andere Autoren nur träumen: 15 Millionen Bücher verkaufte er allein in Deutschland, weltweit waren es über 40 Millionen. Sein Werk wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt.
Mosambik war neben Schweden seine Heimat
Mankell verfasste aber auch Romane zu vielen anderen Themen, er schrieb fürs Fernsehen und fürs Theater. Politisch engagierte er sich gegen Armut und Analphabetismus in Afrika. Mosambik war neben Schweden seine Heimat. Solidarisch zeigte sich der überzeugte Sozialist auch mit den Palästinensern, dem Staat Israel stand er kritisch gegenüber.
Mankell wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter den Astrid-Lindgren-Preis und den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis.