Meditationsseminar

Zehn Tage schweigen – wie geht das?

07:23 Minuten
Konzentration aufs Jetzt: Meditation kann auch helfen, den Alltag zu meistern.
Konzentration aufs Jetzt: Meditation kann auch helfen, den Alltag zu meistern. © imago images/Ikon Images
Cara Wuchold im Gespräch mit Nicole Dittmer |
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Nicht reden, nicht lesen und auch sonst nichts, was Spaß macht: nur meditieren und schweigen, zehn Tage lang. Unsere Kollegin hat es ausprobiert. Das Schweigen sei leicht, sagt sie, nur die Meditation selbst ist knifflig. Es lohnt aber fürs Leben.
Anderthalb Jahre hat Cara Wuchold sich Zeit gelassen, um sich mit dem Gedanken an den Verzicht anzufreunden. Dann hat sie es durchgezogen: Zehn Tage meditieren und schweigen.
Nun hat die Journalistin an einem solchen Seminar teilgenommen. Warum? "Es war schon immer eine Faszination für mich, dass man seinen Geist trainieren kann, in Hinsicht auf Gleichmut und Zufriedenheit", sagt Wuchold.

Aufstehen um 4 Uhr

In dem Seminar ist alles verboten, was sonst Spaß macht und einem die Zeit vertreibt: kein Telefon, keine Lektüre, keine Musik, keine Spiele, nichts zum Schreiben, kein Fleisch, keine Drogen und kein Sex. Trotzdem ist man auch so gut beschäftigt.
Um 4 Uhr morgens wird man geweckt, um 4.30 Uhr beginnt die erste Meditation - man sitzt zusammen auf einem Kissen in einer Halle -, gefolgt von einigen anderen mit kleinen Ruhepausen dazwischen. Abends gibt es einen Vortrag und dann geht es wieder um 21.30 Uhr ins Bett.

Gleichmut dank Meditation

Während des Aufenthalts beobachtet man zunächst drei Tage lang seinen Atem, am vierten Tag beginnt man, sich dem Rest des Körpers zu widmen. "Man fängt am Kopf an und dann entdeckt man vielleicht, dass da so ein kleines Kribbeln entsteht, beobachtet das und wandert dann den Körper runter bis zu den Fußspitzen – und wieder hoch und wieder runter."
Die Angst vor dem Schweigen hat sich für Cara Wuchold nicht erfüllt: "Den meisten Menschen, auch mir, fällt es relativ leicht, nicht zu reden. Auch nichts aufzuschreiben."
Außerdem helfe der geregelte Tagesablauf. Schwierig sei nur das Meditieren selbst.

Der Moment zählt

Beim nächsten Mal will Wuchold ein 20-Tage-Seminar absolvieren. Auch, weil es positive Effekte hat: „Meditation ist ein Mittel, was einem hilft, gleichmütiger durchs Leben zu gehen", sagt die Onlineredakteurin.
"Auch sich öfter daran zu erinnern, dass es um den Moment geht und nicht so sehr um die Vergangenheit und Zukunft. Das klingt erst mal relativ einfach, aber man stellt doch fest, dass man es trainieren muss."
Im Alltag könne es einem helfen, wenn man aufgeregt ist, sich viel besser zur Ruhe zu bringen, "aber auch nicht so viel in der Vergangenheit zu bereuen oder sich in der Zukunft zu erträumen".

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