"Vergnügte Elegien"
Ob als Chansonnier, Klavierkabarettist oder beim Poetry-Slam: An Sebastian Krämer kommt keiner vorbei, der sich mit der deutschen Kleinkunst beschäftigt. Im Studio ist er zu Gast mit dem neuen Album "Vergnügte Elegien".
Mit Selbstironie spiegelt er die Welt, die ihn umgibt - zumeist am Klavier sich selbst begleitend. Jetzt will er "etwas dicker auftragen", wie er sagt und hat orchestral aufgerüstet und lässt sich vom Metropolis Orchester Berlin begleiten. Es ist ein Experiment, sagt Krämer, um zu beobachten, ob die Lieder für die Kleinkunstbühne auch in diesem größeren Rahmen funktionieren. Krämer hatte einfach Lust, Anklänge an Oper, Klassik und Pop zu provozieren. Selbst das Altertümliche sucht er: das Cello klingt gedämpft wie eine Gambe. "Das klingt wie 'Game of Thrones'", lacht Sebastian Krämer. Und auch am Modell "Violinkonzert" probiert er sich aus.
Die Themen finden mich!
"'Worüber sollte man etwas machen?' - so gehe ich nicht vor", sagt Krämer. Es sei ein Vergnügen, mit Abgründen, mit Gefühlen und Zerissenheiten umzugehen. Darin sieht er einen großen Motor für die Kunst, für seine Songs. Er will nicht "mit großem Gejammer, mit gebrochener Stimme die drückende Trauer verbreiten." Er sucht den anderen Blick, daher der Titel der neuen Scheibe "Vergnügte Elegien".