Nichts als die Wahrheit? Die Philosophie der Lüge
Wahrhaftigkeit gilt vielen als hoher Wert - und doch wird allenthalben gelogen, dass sich die Balken biegen. Wir fragen die Philosophin Bettina Stangneth: Warum ist die Lüge nicht aus der Welt zu schaffen? Und was gehört dazu, um mit einer Lüge erfolgreich zu sein?
"Lügenpresse", "Fake News", "alternative Fakten" – wer mit dem Vorwurf der Lüge überzogen wird, dessen Macht kann ganz schnell bröckeln. Kaum ein Verlust kann uns derart in Bedrängnis bringen wie der unserer Glaubwürdigkeit. Und trotzdem wird gelogen, bis sich die Balken biegen, jüngstes Beispiel: der Abgasskandal. Warum ist die Lüge nicht aus der Welt zu denken und wann hat eine Lüge Erfolg? Gemeinsam mit der Philosophin Bettina Stangneth denkt Sein und Streit über das Lügen nach.
Außerdem in der Sendung:
Die Freiheit trägt keinen Schleier
Wer Nikab oder Burka trägt und in Bayern lebt, kann seit dieser Woche nicht mehr Lehrerin werden. Denn Ganzkörper- und Gesichtsschleier sind seit dem 1. August im öffentlichen Dienst des Freistaats verboten. Ist das richtig oder falsch? Darf der Staat die so empfindliche, persönliche Freiheit einschränken? In ihrem philosophischen Wochenkommentar argumentiert Ulrike Ackermann für das Verbot. Denn der Gesichtsschleier sei Ausdruck nicht von Freiheit, sondern von Unterdrückung.
Mit dem Fahrrad in eine bessere Welt
In den Sommerferien schwingen sich viele gern in die Sättel, treten in die Pedale, hängen sich in die Felsen oder nehmen die nächste Welle. Was suchen und finden wir, wenn wir so richtig ins Schwitzen kommen? Im zweiten Teil unserer Reihe zur Philosophie der Bewegung macht Constantin Hühn sein Fahrrad für uns fit und strampelt nicht nur gegen Raum und Zeit an, sondern auch gegen gesellschaftliche Konventionen.
Buchhinweis:
"Lügen lesen" von Bettina Stangneth, Rowohlt Verlag 2017, 208 Seiten, 19,95 Euro.