Sein und Streit - die ganze Sendung vom 08.10.2017

Der Wahnsinn unserer Zeit

Polizei und Sanitäter im Einsatz nach dem Attentat in Las Vegas.
Polizei und Sanitäter im Einsatz nach dem Attentat in Las Vegas. © dpa, John Locher
Moderation: Simone Rosa Miller |
In unserer Philosophie-Sendung geht es dieses Mal um das Attentat von Las Vegas und darum, dass zunächst der sogenannte Islamische Staat die Tat für sich reklamierte. Außerdem beziehen wir Sigmund Freuds Thesen auf die heutige Zeit und widmen uns dem dem Imperativ des Besonderen.
Unsere Gesellschaft wird regiert von einem unsichtbaren Gesetz: dem Imperativ des Besonderen. Nicht mehr allein Fleiß, bestandene Prüfungen und gerahmte Zertifikate garantieren den Erfolg. Es ist vielmehr das eigene Profil, das zählt – interessant und attraktiv muss man sich machen. Über die "Gesellschaft der Singularitäten" und das Politische in der polarisierten Spätmoderne diskutieren wir mit dem Soziologen Andreas Reckwitz.
Außerdem in der Sendung:
Paul, der Außergewöhnliche: In einem kleinen Poem erkundet Lene Morgenstern, was sich Paul alles einfallen lässt, um besonders zu sein. Ob es ihm gelingt?
Philosophischer Wochenkommentar: Terror und Wahnsinn
Im Anschluss an das Attentat von Las Vegas reklamiert der sogenannte Islamische Staat das Verbrechen für sich. Die Bundespolizei hat diesen Vereinnahmungsversuch von Seiten des islamistischen Terrornetzwerks zurückwiesen. Aber was bedeutet "für sich reklamieren" in diesem Zusammenhang? Wäre es inzwischen sogar denkbar, dass der IS eine Naturkatastrophe für sich beansprucht? Dieser Frage geht David Lauer in seinem philosophischen Wochenkommentar nach.
Was tun? Die philosophische Politikberatung
Wer liefert Ideen, die wir in der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage dringend brauchen können? Fünf Gegenwartsphilosophen empfehlen fünf Denkerinnen und Denker, die wir jetzt wieder oder neu lesen sollten.
Zum Auftakt plädiert der Berliner Philosoph Samo Tomšič dafür, den Urvater der Psychoanalyse Sigmund Freud wieder zu entdecken. Ein Beitrag von Johanna Tirnthal.