Warum brauchen wir Werte?
Alle reden über Werte. Kanzlerin Merkel mahnt "europäische Werte" an, die AfD propagiert "deutsch-nationale Werte", Parteien, Feuilletons und Stammtische beklagen immer wieder den "Werteverfall".
Aber gibt es Werte überhaupt? Welchen Sinn und Nutzen hat es für eine Gesellschaft, sich über Werte zu definieren? Und was verrät diese Wertorientierung über unsere Gesellschaft?
Im Gespräch mit Joachim Scholl wirft der Schweizer Philosoph Andreas Urs Sommer die These auf, dass wir Werte brauchen, obwohl es sie nicht gibt.
Außerdem in der Sendung:
In unserer Rubrik Kleine Leute, große Fragen wollen unsere kleinen Philosophen diese Woche wissen: Hat die Vernunft eine Stimme?
Zum ersten Mal hat in Tel Aviv unter großem Medienecho ein Schönheitswettbewerb für transsexuelle Frauen stattgefunden. Im philosophischen Wochenkommentar fragt sich Andrea Roedig, wie emanzipativ Veranstaltungen wie die "Miss Trans Israel" tatsächlich sind.
Lange vor der heutigen Massenemigration aus den arabischen Ländern beobachtete der aus Algerien stammende Philosoph Jacques Derrida in seiner französischen Wahlheimat eine ähnliche Entwicklung. Mitte der 90er-Jahre verfolgte Derrida den Exodus algerischer Intellektueller, die vor den Islamisten flohen. Klaus Englert über Derridas Überlegungen zur Gastfreundschaft.
Schließlich gehen unsere Drei Fragen an den ehemaligen SPD-Politiker und Vizekanzler Franz Müntefering.