Warum ist Fürsorge der Inbegriff des Banalen?
Wickeln, kochen und putzen kommen in der Philosophie nicht vor. Wieso diese Verachtung des Profanen und des Körpers – auch in der Gesellschaft? Das fragen wir die Tübinger Philosophin Cornelia Klinger.
"Care Ethics" – Von der Selbstsorge zur Selbsttechnologie
Nichts ist weniger philosophisch als wickeln, kochen und putzen. Der Erhalt des Lebens, die Fürsorge, ist zwar mühevoll, gleichzeitig aber der Inbegriff des Profanen, des Banalen und Schmutzigen. Und damit das Andere der Philosophie.
Gemeinsam mit der Tübinger Philosophin Cornelia Klinger erkundet Simone Miller diesen weißen Fleck auf der philosophischen Landkarte und fragt: Wie kam es zur Verachtung des Körpers, nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Gesellschaft? Wie hat sich die Fürsorge durch die Aufklärung und den Wohlfahrtsstaat verändert? Und wie konnte die Selbstsorge zu einer der wichtigsten Sozialtechniken der Gegenwart werden?
Außerdem in der Sendung:
Kleine Leute, große Fragen: Kann man aus Fehlern lernen? Das fragte Ilka Lorenzen in dieser Woche junge Philosophen.
Im Philosophischen Wochenkommentar "Die EU umbauen – warum eigentlich nicht?" denkt Stefan Gosepath über die Leitideen der EU nach und unterstützt den Vorschlag von Martin Schulz, der EU eine eigene europäische Regierung zu geben.
Wenn schwergewichtige Philosophie auf profilierte Politik trifft, füllt sich das Audimax der Humboldt-Universität ganz schnell. Sahra Wagenknecht, Gesine Schwan und Christoph Menke haben diese Woche Axel Honneths Thesen zur "Aktualität des Sozialismus" diskutiert. Jochen Stöckmann war für uns dabei.
Und unsere Drei Fragen beantwortet in dieser Woche der Jurist und Kunstsammler Peter Raue.