Welche Kraft hat ziviler Ungehorsam?
Diese Ausgabe von Sein und Streit fragt anlässlich des 50. Todestags von Martin Luther King, wann ziviler Ungehorsam geboten und legitim ist. Außerdem geht es zu Ostern um die Bedeutung von Religion in unserer heutigen Gesellschaft.
"I think we have the moral obligation to disobey unjust laws" – vor 50 Jahren, am 4. April 1968, wurde Martin Luther King ermordet.
Diese Ausgabe von Sein und Streit nimmt den Jahrestag zum Anlass, über die Kraft des zivilen Ungehorsams nachzudenken. Gemeinsam mit dem Politiktheoretiker Christian Volk diskutieren wir, wann ziviler Ungehorsam geboten und legitim ist, was seine Ziele sein können und sollten, ob die Identitären und die G20-Proteste miteinander vergleichbar sind oder nicht - was emanzipatorischen von reaktionärem Protest unterscheidet. Und ob ziviler Ungehorsam im Netz funktionieren kann.
Ostern, eine neuaufgelegte Islamdebatte und antisemitische Übergriffe – welche Bedeutung haben Religionen für unsere Gegenwartsgesellschaft? In seinem philosophischen Wochenkommentar argumentiert Georg Bertram, dass die verschiedenen Religionen eine gemeinsame Aufgabe miteinander teilen: Sie erinnern uns an die radikale Gleichheit von uns Menschen am Ursprung unserer Existenz. Sie gegeneinander auszuspielen, sei nicht zuletzt deshalb falsch.
Die philosophische Flaschenpost spült uns diesmal eine Sentenz von Walter Benjamin an. Darin versinnbildlicht er die Revolutionen als Griff der Menschheit nach der Notbremse. Zur Aktualität dieser Perspektive haben wir Andreas Gerlach befragt.