Wie Solo-Selbständige durch die Krise kommen können
08:50 Minuten
Kleinstunternehmer und Soloselbständige sind von der Coronakrise wirtschaftlich so schwer gebeutelt wie wohl keine andere Berufsgruppe. Andreas Lutz vom Verband der Selbständigen fordert mehr Hilfen - und eine faire Risikoteilung, etwa bei abgesagten Events.
Ein offenbar bis zu 50 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für Kleinstunternehmer und Solo-Selbständige soll es nach Aussage der Bundesregierung wegen der Coronakrise geben.
Dringend notwendig wäre es jedenfalls, folgt man dem Vorstandsvorsitzenden des "Verbandes der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V." (VGSD), Andreas Lutz.
Forderung nach einer fairen Risikoverteilung
Er warnt davor, sich in der Coronakrise ausschließlich auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu fokussieren. Selbständige brauchten eigentlich mehr Hilfe, "weil sie auch viel mehr Ausgaben haben als Arbeitnehmer".
Der VGSD-Vorsitzende beklagt, derzeit würde die Verantwortung hin und her geschoben - zu Lasten von Selbständigen und Kleinunternehmer. Etwa, wenn anberaumte Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden könnten:
"Das Gesundheitsamt hat ja nicht die Messen abgesagt, weil es dann schadensersatzpflichtig wäre. Es hat einfach die Anforderungen so erhöht, dass sie das dann absagen mussten."
Die Verantwortung gebe die Messegesellschaft dann gewissermaßen an die Aussteller weiter, die Aussteller wiederum an die Dienstleister: "Und in dieser Kette stehen Solo-Selbständige oft am Ende, und sie können den 'Schwarzen Peter' nicht so ohne Weiteres an den Gewerbevermieter weitergeben."
Auch pünktlich bezahlte Rechnungen helfen jetzt
Hier müsse der Staat unbedingt handeln, fordert Lutz. "Es muss eine faire Risikoteilung geben."
Auch die privaten Kunden können dem VGSD-Chef zufolge etwas tun, um Solo-Selbständigen und Kleinunternehmen in der gegenwärtigen Situation zu helfen: einfach pünktlich die Rechnungen bezahlen.
(uko)