Kein Verlag? Do it yourself!
Bisher war der Selbstverlag vor allem das Eingeständnis des Scheiterns: Der Autor hatte keinen Verlag begeistern können und sein Buch selbst bezahlen müssen. Das hat sich längst geändert. Heute lässt sich sogar Geld damit verdienen.
"Ich hab in meinem Leben schon viel Geld verdient, aber so viel Geld wie als Selfpublisher habe ich noch nie in meinem Leben verdient",
sagt Nika Lubitsch, die mit ihren im Selbstverlag herausgegebenen Krimis große Erfolge feiert. Selbst Verlagsangebote könnten da nicht mithalten:
"Ich kriegte im Dezember die erste Anfrage von einem Verlag, die mir Konditionen anboten, da hab ich, ehrlich gesagt, laut gelacht. Man hat dann nachgebessert, aber ich war eigentlich so beleidigt. Es war so klar, da will jemand an mir mitverdienen und glaubt, jeder Selfpublisher wartet nur darauf, dass irgendein Verlag kommt und nach ihm fragt, so ist es ja nicht. Also für mich war das Thema Verlag eigentlich durch zu diesem Zeitpunkt bereits."
Lubitschs und viele weitere Titel – etwa der im Selbstpulishing erschienene Weltbestseller "Fifty Shades of Grey" von E. L. James – zeigen, dass sich die Verlagsbranche durch das Internet rasant verändert. Die traditionellen Verlage beobachten den neuen Markt nicht nur, einige haben inzwischen eigene Selfpublishing-Plattformen gegründet. Darunter auch Droemer Knaur. Der Verlag nutze die Internetcommunity gezielt zur Vorauswahl von Manuskripten, sagt Michal Döschner, Verlagsleiter Elektronisches Publizieren:
"So bekommen wir als Verlag einen ersten Indikator: Ach Mensch, da ist was Interessantes am Entstehen, das sollten wir uns vielleicht näher anschauen. Also im Prinzip klassisch das Outsourcing sozusagen von diesen Sichtungen der Manuskripte."
Das Manuskript zur Sendung "Kein Verlag? Do it yourself!" können Sie hier im Pdf-Format und im barrierefreien Txt-Format herunterladen.