Sendelizenz für russischen Exil-Sender Doschd in den Niederlanden

    Unabhängiger russischer Fernsehsender Doschd
    Der russische Sender TV Doschd hat in den Niederlanden eine Sendelizenz erhalten © picture alliance/Dmitry Golubovich
    Der russische Exil-Fernsehsender Doschd hat von der niederländischen Medienaufsicht eine europäische Sendelizenz erhalten. Die Lizenz gelte fünf Jahre, teilte der Sender im Messengerdienst Telegram mit. Dies ermögliche Doschd eine Rückkehr ins Kabelfernsehen. Doschd hatte im März den Sendebetrieb in Russland eingestellt, nachdem die Behörden den Zugang zu dem Sender wegen dessen kritischer Berichterstattung über den Ukrainekrieg blockiert hatten. Er wich nach Lettland aus, von wo er ab Juli wieder sendete. Die dortigen Behörden entzogen dem Sender im Dezember wegen zahlreicher Verstöße die Lizenz. Dem Sender, der 2010 als wichtigster Oppositionskanal in Russland gegründet worden war, wurde vorgeworfen, russische Soldaten zu unterstützen und keine lettische Übersetzung sicherzustellen. Er wurde mit einer Geldstrafe belegt, weil er eine Karte gezeigt hatte, die die annektierte ukrainische Halbinsel Krim als russisches Staatsgebiet darstellte. Zudem soll er seine Zuschauer aufgerufen haben, russischen Soldaten Ausrüstung an die Front zu schicken. Der Fernsehsender wies die Vorwürfe als "unfair und absurd" zurück und kündigte an, seine Aktivitäten ins Video-Portal Youtube zu verlagern. Das erklärte Ziel des Senders sei eine unabhängige Berichterstattung jenseits der Kreml-Propaganda, hieß es.