WDR-Redakteur zur Maus-Sendung
Das Porträt einer Transfrau in "Die Sendung mit der Maus" erntete Kritik von verschiedenen Seiten. © imago images/Steinach
"Das Leben ist bunt"
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"Die Sendung mit der Maus" hat eine Transfrau porträtiert. Das führte zu Protest. Nicht nur von rechter Seite, sondern auch von der Transcommunity. Maus-Redakteur Jochen Lachmuth erklärt: "Das ist Lebensrealität."
Auch wenn es "Die Maus" heißt, ist die Maus aus der nach ihr benannten Kindersendung nicht wirklich per Geschlecht definiert. Genauso wenig wie ihr Begleiter, "der Elefant". Da könnte man annehmen, dass Geschlechterfragen gerade bei so genderneutralen bis -fluiden Maskottchen eigentlich ganz gut aufgehoben sind. So tolerant ist aber längst nicht das ganze Publikum.
Am 27. März stellte "Die Sendung mit der Maus" vor, was mit Erik passiert ist. Erik war einst obdachlos, jetzt hat er "festgemacht", hat also wieder eine Wohnung gefunden. Außerdem hat er sich losgemacht von seinem Dasein als Mann, hat also zu seiner Geschlechtsidentität als Frau gefunden und heißt jetzt Katja.
"Zwangsmaus" und Klischees
Das kam nicht bei jedem gut an. Während Kritiker wie Julian Reichelt von "Zwangsmaus" twitterten ("Ideologisch-sexualisierte Früherziehung mit Zwangsgebühren"), störten sich Stimmen aus der Transcommunity an der klischeehaften Darstellung, weil Katja Stöckelschuhe und lackierte Fingernägel trägt.
WDR-Redakteur Joachim Lachmuth kann die Vorwürfe nicht verstehen. "Das ist Lebensrealität", sagt er. "Bei uns war keine Agenda dahinter." Man habe lediglich die Geschichte von Erik weiterzählen wollen, der vor vier Jahren als Obdachloser porträtiert worden ist. Kinder hätten sich erkundigt, was aus ihm geworden sei.
Den Vorwurf, Klischees zu bedienen, weist Lachmuth von sich: "Katja ist, wie sie ist. Es ist trotzdem ihr Leben. Wir haben den Respekt vor diesem Leben und wollten diese Geschichte weitererzählen. Jede Geschichte ist einmalig. Der Respekt vor diesem Leben gebietet es, es so zu erzählen, wie es sich uns darstellt."
Positive Reaktionen
Die zuschauenden Kinder stören sich laut Lachmuth nie an solchen Themen: "Kinder sind neugierig, Kinder sind offen für die Welt. Das Problem sind eigentlich erst die erwachsenen Menschen."
Mit der umstrittenen Sendung fühle sich Lachmuth ambivalent: Einerseits sei er glücklich, dass diese Geschichte so erzählt werden konnte, andererseits auch traurig über die Reaktion. Es gebe aber auch sehr viel Unterstützung. "Das Leben ist bunt."