Serge Dorny könnte der Richtige sein
Der Belgier könnte an der Elbe seinen Erfolg, den er an der Oper Lyon hatte, vielleicht wiederholen. Dort gewann er ein neues Publikum, ohne das alte zu verscheuchen. Er begeisterte Jugendliche für die Oper und machte die teuersten Tickets noch teurer.
Die Dresdner Semperoper kann finanziell nur über die Runden kommen, wenn das Theater immer voll ist. Immer voll ist der Laden aber nur, wenn die Touristengruppen in großer Zahl kommen. Reisveranstalter scheuen wiederum das Risiko, wollen ihrer Klientel vor allem konventionelle Produktionen bekannter Opern anbieten. Dieser wirtschaftliche Druck ist dem künstlerischen Wagemut natürlich nicht förderlich.
Unter diesen Umständen soll nun also Serge Dorny die Erfolgsgeschichte der Oper Lyon noch einmal neu schreiben. Dort hat er nämlich in den vergangenen zehn Jahren neue Publikumsschichten für die Oper gewonnen, ohne die alten zu verschrecken. Das ist ihm mit ein paar ganz einfachen Tricks gelungen. Zunächst hat er die Skater und Hiphoper, die sich auf dem glatten Marmorboden um das Opernhaus treffen, nicht verscheucht.
Ganz anders als beispielsweise an der Berliner Philharmonie. Dann hat er die jungen Leute eingeladen, sich doch nicht nur vor, sondern auch mal in der Oper zu treffen, zu schauen, was die da so machen und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Das alte Publikum konnte Dorny halten, weil die musikalische Qualität weiterhin stimmte. Wenn eine Inszenierung allzu avantgardistisch ist, macht diese Spezies Opernfan halt die Augen zu.
Außerdem hat er die billigsten Plätze zum Kampfpreis angeboten. Die teuren Karten hat er hingegen deutlich teurer gemacht, weil die wirklich Reichen auch hohe Preise zahlen können und wollen, um auf den prestigeträchtigen vorderen Plätzen zu sitzen, die in der Regel gar nicht die besten sind. All das würde der Sächsischen Staatsoper auch gut tun.
Dabei hat Dorny immer wieder betont, dass ein Erfolgsmodell nicht einfach aus einer Stadt in eine andere übertragbar ist. Dresden ist sehr stolz und vergangenheitsverliebt. Schon die allgemein bejubelte Berufung Christian Thielemanns als Chefdirigent der Staatskapelle legt davon beredtes Zeugnis ab. Nun wird man abwarten müssen, wie die beiden sich arrangieren, denn Thielemanns Geschmack in Sachen Opernregie dürfte Dorny wohl kaum teilen.
Viel zu lange war die Sächsische Staatsoper ein Haus ohne Hüter. Schon unter dem Intendanten Gerd Uecker war keine künstlerische Linie mehr erkennbar, Ulrike Hessler hatte wohl auch zu wenig Zeit, um ihre Vorstellungen umzusetzen, aber was sie schaffte, konnte kaum einmal überzeugen.
Es wird dem Haus sicher gut tun, wenn der oft zitierte Glanz alten Goldes, mit dem man sich in Dresden gerne vergleicht, wieder aufpoliert wird. Ja, Serge Dorny muss das ganze Schmuckstück mal einer dringend nötigen Revision und Überarbeitung unterziehen. Mit seinen Lyoner Erfahrungen könnte er genau der richtige Mann für die Semperoper sein.
Unter diesen Umständen soll nun also Serge Dorny die Erfolgsgeschichte der Oper Lyon noch einmal neu schreiben. Dort hat er nämlich in den vergangenen zehn Jahren neue Publikumsschichten für die Oper gewonnen, ohne die alten zu verschrecken. Das ist ihm mit ein paar ganz einfachen Tricks gelungen. Zunächst hat er die Skater und Hiphoper, die sich auf dem glatten Marmorboden um das Opernhaus treffen, nicht verscheucht.
Ganz anders als beispielsweise an der Berliner Philharmonie. Dann hat er die jungen Leute eingeladen, sich doch nicht nur vor, sondern auch mal in der Oper zu treffen, zu schauen, was die da so machen und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Das alte Publikum konnte Dorny halten, weil die musikalische Qualität weiterhin stimmte. Wenn eine Inszenierung allzu avantgardistisch ist, macht diese Spezies Opernfan halt die Augen zu.
Außerdem hat er die billigsten Plätze zum Kampfpreis angeboten. Die teuren Karten hat er hingegen deutlich teurer gemacht, weil die wirklich Reichen auch hohe Preise zahlen können und wollen, um auf den prestigeträchtigen vorderen Plätzen zu sitzen, die in der Regel gar nicht die besten sind. All das würde der Sächsischen Staatsoper auch gut tun.
Dabei hat Dorny immer wieder betont, dass ein Erfolgsmodell nicht einfach aus einer Stadt in eine andere übertragbar ist. Dresden ist sehr stolz und vergangenheitsverliebt. Schon die allgemein bejubelte Berufung Christian Thielemanns als Chefdirigent der Staatskapelle legt davon beredtes Zeugnis ab. Nun wird man abwarten müssen, wie die beiden sich arrangieren, denn Thielemanns Geschmack in Sachen Opernregie dürfte Dorny wohl kaum teilen.
Viel zu lange war die Sächsische Staatsoper ein Haus ohne Hüter. Schon unter dem Intendanten Gerd Uecker war keine künstlerische Linie mehr erkennbar, Ulrike Hessler hatte wohl auch zu wenig Zeit, um ihre Vorstellungen umzusetzen, aber was sie schaffte, konnte kaum einmal überzeugen.
Es wird dem Haus sicher gut tun, wenn der oft zitierte Glanz alten Goldes, mit dem man sich in Dresden gerne vergleicht, wieder aufpoliert wird. Ja, Serge Dorny muss das ganze Schmuckstück mal einer dringend nötigen Revision und Überarbeitung unterziehen. Mit seinen Lyoner Erfahrungen könnte er genau der richtige Mann für die Semperoper sein.