Für einen Freund, der sich das Leben nahm
Traditionell und gleichzeitig experimentell: Das g-Moll Konzert Op. 16 von Sergej Prokofjew ist insgesamt recht düster gehalten. Es ist das zweite seiner fünf Klavierkonzerte und lässt die weitere stilistische Entwicklung seines Schaffens vorausahnen.
Kurz nach Sergej Prokofjews Konzerterstling folgte bereits das zweite von insgesamt fünf Klavierkonzerten: das g-Moll Konzert Op. 16. Während das erste wegen seiner einsätzigen Form und den sportlichen Anforderungen massiv kritisiert wurde, wählte Prokojew für sein zweites eine Viersatz-Struktur.
Klassizistisch traditionell ist es ohne Frage, dennoch erneut sehr experimentell. Die ausufernde Solokadenz des Klaviers, die vielleicht schwerste Kadenz aller Zeiten, sprengt innerhalb des ersten Satzes den formellen Rahmen der Durchführung. Auch der sportliche, virtuose Gestus bleibt erhalten. Im Vergleich zum Startwerk ausgeprägter ist hingegen die melodische Komponente, die bereits die weitere stilistische Entwicklung für Prokofjews gesamtes Schaffen vorausahnen lässt.
Das Konzert ist von seiner Stimmung her recht düster gehalten, als würde der Komponist bereits den Tod seines Freundes Maximilian Schmidthof vorausgeahnt haben.