Was Außerirdische über uns wissen sollten
"Guten Tag, wir sind die Menschheit!" Gibt es intelligentes Leben im All und wie sähe eine Begegnung aus? Die NASA übermittelt seit den 1970er-Jahren Botschaften über das, was das Leben auf der Erde ausmacht, ins Weltall. Unsere Gäste hatten ein paar Ideen.
Seufz. Wie können wir Außerirdischen bloß mitteilen, dass das Leben auf der Erde schön, seine Bewohner klug und eigentlich auch liebenswert sind? Denk. Schwierige Frage. Für die Schriftstellerin Cora Stephan gehört in eine Kapsel mit Botschaften für die Aliens auf jeden Fall ein Donald-Duck-Heft. Wegen des Erikativs - der grammatikalischen Kunstform benannt nach Erika Fuchs, die Donald Duck ins Deutsche übertragen hat.
"Sie hat eine neue Welt eröffnet, in der süße kleine Entchen "Ächz", "Stöhn", "Würg" und "Lauer" sagen. Eine große Errungenschaft für die deutsche Sprache." Was für Cora Stephan noch in die Kapsel gehört: "ein wirksames Antibiotikum".
"Es wäre vermessen anzunehmen, dass wir die einzigen sind"
Der Journalist und Bestseller-Autor Stefan Aust ist der festen Ansicht, dass es Außerirdische gibt. "Es wäre ziemlich vermessen anzunehmen, dass wir die einzigen sind in den unendlichen Weiten des Alls, die auf einem bewohnbaren Planeten leben." Es wäre interessant festzustellen, sagte der WeltN24-Herausgeber, ob die selben Grundlagen der Logik, die sich in der Mathematik am besten manifestierten, auch für Außerirdische gälten. Austs Vermutung: "Wahrscheinlich schon!"
In die Kapsel würde er daher einfache mathematische Formeln packen: "1+1=2 oder a2+b2=c2". Bei Sylke Tempel weckt das große Befürchtungen: "Sollten sie das für den Entwicklungsstand der Menschheit halten, würden die Aliens mit zivilisatorischer Mission auf die Erde kommen." Ihre Alternative: Musik. "Das zeigt uns von unserer besten Seite!", sagte die Chefredakteurin der Zeitschrift "Internationale Politik".
Und Tempel hat auch konkrete Vorschläge: "Auszüge aus der Matthäus-Passion, Auszüge aus Mozarts Requiem und Tristans Liebestod: Wenn sie das nicht kapieren, dann sind wir verloren."
"Gehen davon aus, dass die Aliens nicht ganz dämlich sind"
Auch Peter Huth, Chefredakteur der "Welt am Sonntag" setzt auf Musik. Seine Wahl: Das Album "Red" der britischen Progressive-Rock-Grupe King Crimson: "Das ist Musik, die sehr mathematisch, klar und logisch aufgebaut ist, die aber auch wahnsinnig viele Emotionen auslöst: Wut, Schmerz, Trauer und Schönheit." Popmusik, die so Huth, auch Jahrhunderte überdauern könnte.
Außerdem würde er eine Zeitung einpacken: "Für die brauche ich kein Abspielgerät. Gehen wir davon aus, dass die Außerirdischen nicht ganz dämlich sind, dann können sie die Zeitung dechiffrieren und darüber eine ganze Menge erfahren."
"Schon Schwierigkeiten, Kultur hier auf der Erde zu verstehen"
Alles viel zu komplex, meint die Schriftstellerin und Kulturjournalistin Jenni Zylka: "Wir haben ja schon Schwierigkeiten, Kultur hier auf der Erde zu verstehen. Für das Verständnis von Kultur braucht man ein sehr komplexes Rezeptionssytem."
Sie plädiert daher für die biologischen Basics: "Was ich als Außerirdische gerne wissen würde, ist, wie vermehren die Menschen sich, wie kommunizieren sie, was sind das eigentlich für Wesen. Deswegen packe ich in meine Kapsel lebensechte Puppen, die sich bewegen können und mit denen man nachspielen kann, was die Menschen miteinander machen."