Serie - Kippt die Wippe?

Nooke: Einheitsdenkmal soll ein Freudenmal werden

Modellbild des geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin
Nicht alle sind begeistert von dem geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin. © dpa / BBR
Günter Nooke im Gespräch mit Gesa Ufer · 02.03.2016
Eine Wippe als Symbol für ein Volk in Bewegung - so soll Deutschlands künftiges Freiheits- und Einheitsdenkmal aussehen. Für den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Günter Nooke ein gelungener Entwurf, der an die Dinge erinnere, "die uns mal gelungen sind".
Das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin spaltet die Gemüter. Denkmalschützer und Behindertenverbände haben Bedenken angemeldet, wiederum andere haben ästhetische Einwände. Nicht so Günter Nooke. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und heutige Afrika-Beauftragte der Bundesregierung hat sich von Anfang für ein solches Denkmal stark gemacht. Im Kompressor hat er die Idee verteidigt.
Es habe stets eine ganze Reihe von Personen gegeben, die das Denkmal nicht ernst genommen hätten, sagte Nooke im Deutschlandradio Kultur. "Je näher wir der Realisierung kamen, um so mehr haben sich auch die gemeldet, die grundsätzlich der Meinung sind, solche Denkmäler braucht es nicht, es reicht wenn es in Deutschland Mahnmale gibt, die an die passive deutsche Geschichte erinnern und nicht ein Freiheits- und Einheitsdenkmal - ein Freudenmal - für die positiven Dinge der deutschen Geschichte, die uns mal gelungen sind."
Die Einwände der Denkmalschützer bezüglich des Standorts kann Nooke nicht nachvollziehen: "1998 war es der Denkmalpfleger, der diesen Sockel empfohlen hat für etwas Neues zu nutzen - weil es ist der Logenplatz der deutschen Geschichte gegenüber vom Schloss." Und auch die Kritik von Behindertenverbänden will der ehemalige Bürgerrechtler nicht gelten lassen. Natürlich gebe es immer Dinge, die man als Rollstuhlfahrer anders erlebe als als nicht-behinderter Mensch. "Aber das haben wir auch bei Leuten, die taub sind oder blind sind." Man müsse zusehen, dass das gesamte Volk Zungag hat - "und das haben wir versucht".