PoC, BPoC, Brown People
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In der Rassismusdebatte kommt man inzwischen kaum noch an Abkürzungen vorbei: PoC für Person/People of Color und BPoC für Black and People of Color. Doch auch hier gilt: Nicht alle verwenden diese Selbstbezeichnungen.
Besonders die Begriffe PoC und BPoC gelten als positiv besetzte, kollektive Selbstbezeichungen. Die Sozialarbeiterin Miriam sagt dazu:
"Vielleicht ist das auch das Schöne: Man muss sich dann nicht immer so festlegen. Das ist vielleicht für Personen, die eventuell auch nicht so den Bezug - aus einer persönlichen Historie heraus - zur African Diaspora haben. Vielleicht ist das dann einfach so: Ich muss mich jetzt gar nicht so krass festlegen. Das kann ich mir vorstellen, dass das eine Befreiung ist, zu sagen: Ja, ich muss gar nicht so genau, aber das beschreibt mich auch."
Mehr Genauigkeit wünscht sich hingegen Aathithya:
"Warum ich mich explizit als Brown Person of Color sehe, ist, dass ich nicht denselben Erfahrungsschatz wie eine Schwarze Person habe. In Deutschland sehe ich allerdings, dass es gar keine Differenzierung in dem Bereich gibt. Weil: Ich habe ähnliche Beschimpfungen mit dem N-Wort als Kind bekommen. Also finde ich es sehr wichtig, mich im deutschen Raum auch als Braun zu bezeichnen, um da diese Differenzierung stattfinden zu lassen. Ich kann nicht bei der Black Lives Matter-Demo mitlaufen und mich selber als Schwarz darstellen - weil ich es nicht bin, ich habe nicht denselben auf Sklaverei oder struktureller Benachteiligung basierenden Rassismus erfahren."