Unsere Kritikerinnen und Kritiker Susanne Burg, Patrick Wellsinki, Anna Wollner und Hendrik Efert haben wieder viele Stunden auf dem Sofa zugebracht und sich vier neue Serien von Anfang bis Ende angesehen. Dann haben sie die Serien diskutiert.

Schauspieler Kenneth Branagh hat jeden Tag zwei Stunden in der Maske verbracht, um sich für „This England“ in Premierminister Boris Johnson zu verwandeln.

Die neue Serie von Michael Winterbottom bewegt sich zwischen Dokumentation und Fiktion und zeichnet die Amtszeit Johnsons nach seinem Wahlerfolg Ende 2019 nach. Bei dem Blick hinter die Regierungskulissen wohnen wir dem Brexitchaos und den Bemühungen und Versäumnissen der britischen Coronapolitik bei.

Im vergangenen Jahr fanden die inoffiziellen Sisi-Festspiele statt. Gleich mehrere Filme, Serien und Bücher über Elisabeth, die Kaiserin von Österreich-Ungarn, sind erschienen: der Film „Corsage“ von Marie Kreutzer, Karen Duves Roman „Sisi“, die Serie „Sisi“ von RTL – und nun: „Die Kaiserin“.

Elisabeth wird in „Die Kaiserin“ als emanzipierte Frau gezeigt, die sich gegen die Konventionen auflehnt. Dabei scheint die Serie aber so begeistert von dem woken Frauenbild, dass sie darüber vergisst, eine Geschichte zu erzählen.

Zahlreiche Emmys und Golden Globes hat die Dramedy-Serie „Hacks“ gewonnen.

Im Zentrum steht Deborah Vance, eine legendäre, in die Jahre gekommene Comedy-Diva, deren Stunden auf der Casinobühne in Las Vegas gezählt sind. Um ihre Karriere zu verlängern, stellt ihr Manager ihr die 25-jährige Autorin Ava an die Seite. Allerdings sind die beiden wie Feuer und Wasser. Im Zickzack, sehr langsam – und dabei sehr lustig und zugleich anrührend – nähern sich die beiden Frauen an. Eine Serie, die zugleich auch die Mechanismen der Entertainment-Industrie offenlegt.

Der “Dude” aus “The Big Lebowski“ ist älter geworden: Jeff Bridges ist mittlerweile 72 Jahre alt. In „The Old Man“ spielt er – genau: einen alten Mann, und zwar Dan Chase, einen Witwer, der ein einsames Leben führt, mit zwei Hunden als Gefährten, einer besorgten Tochter am anderen Ende des Telefons und einer Menge Medikamente neben dem Bett. Aber der Schein trügt: Das ist kein gewöhnlicher Rentner.

Chase war CIA-Agent, in Afghanistan, und nun holt ihn 30 Jahre später eine alte Geschichte wieder ein. Die ersten Episoden sind brillant, dann verliert sich die Serie leider in Rückblenden und erklärenden Unterhaltungen.