Sexismus in der Fußball-Bundesliga

Warum Frauen ihre eigenen Fanclubs wollen

Weibliche Deutschland-Fans verfolgen beim "Public Viewing" am Brandenburger Tor das WM-Halbfinalfußballspiel Deutschland - Brasilien.
Frauen als Fans - Nur bei der WM willkommen? © Daniel Bockwoldt/dpa
Susanne Gietl im Gespräch mit Marietta Schwarz |
Fußball ist nach wie vor eine Männer-Domäne. Weibliche Fans haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Deshalb gründen sie ihre eigenen Fanclubs - wie "1893 Dunkelrote Mädels", der den VfL Stuttgart unterstützt.
"Geh lieber zum Ballett oder in die Küche!" Solche Kommentare bekommen die Mitglieder des Frauen-Fanclubs "1893 Dunkelrote Mädels" in den Sozialen Medien oft zu hören. Die zweite Vorsitzende Nina würde den Kritikern dann gern das Vereinslied vorspielen, wo es heißt: "Ihre Küche ist die Kurve".
Fußball sei zwar ein Event für die ganze Familie, aber eben nicht für jemanden, der alleine ins Stadion geht, sagt "Echtzeit"-Reporterin Susanne Gietl. "Das wird nicht so gern gesehen." Als alleinstehende Frau im Stadion werde man komisch angeschaut, berichtet Sabine von den "Dunkelroten Mädels". "Entweder man wird nicht für voll genommen. Lass die mal quatschen, die Dame. Oder man wird gemieden wie die Pest manchmal."
Obwohl im Stadion 35 Prozent Frauen unterwegs seien, höre man im Fan-Chor nur die Männer raus, ergänzt Reporterin Susanne Gietl. Der Fanclub gebe auch Schutz und keine Frau fühle sich mehr alleine. Mittlerweile sind 124 Frauen Mitglied bei den "Dunkelroten Mädels". Eine hat sich sogar das Vereinslogo auf den Arm tätowieren lassen.
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