She-She-Pop-Performerin Ilia Papatheodorou

"Das Staatstheater ist eine brutale Repräsentationsmaschine"

Proben für das Stück "Schubladen She She Pop", das im März 2012 im HAU 2 in Berlin Premiere hatte. In dem Performance-Stück begegnen sich drei Frauen aus dem ehemaligen Westen und drei Frauen aus dem ehemaligen Osten.
Proben für das Stück "Schubladen She She Pop", das im März 2012 im HAU 2 in Berlin Premiere hatte. In dem Performance-Stück begegnen sich drei Frauen aus dem ehemaligen Westen und drei Frauen aus dem ehemaligen Osten. © picture alliance / dpa
Moderation: André Mumot |
Und plötzlich bist du Teil eines Staatstheaters: Für die freie Performerin Ilia Papatheodorou von der Gruppe She She Pop fühlt sich das zwiespältig an. Im Deutschlandradio Kultur spricht sie über ihr aktuelles Projekt "Einige von uns" am Staatsschauspiel Stuttgart.
Gerade hat Matthias Lilienthal die Pläne für seine Intendanz an den Münchner Kammerspielen verkündet – ein hybrides Theater schwebt ihm vor, in dem das Ensemble erhalten bleibt, in dem aber auch regelmäßig Gäste aus der freien Szene auftreten werden.
Hierzu zählen auch die Performerinnen von She She Pop. Die üben im Augenblick schon mal den Clash mit dem altehrwürdigen Apparat: Am Staatstheater Stuttgart proben sie "Einige von uns", einen Abend, der die Methoden von Brechts Lehrstücken umsetzen soll.
Dabei holen sie technische, handwerkliche und künstlerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses auf die Bühne, um das Verhältnis zur eigenen Arbeit zu diskutieren.
Im Deutschlandradio Kultur erzählt Performerin Ilia Papatheodorou davon, wie fremd es sich für sie und ihre Kolleginnen anfühlt, plötzlich Teil eines Staatstheaters zu sein. Und sie spart nicht mit Kritik:
"Das Staatstheater ist eine brutale Repräsentationsmaschine, die von sich aus auch Gewalt ausübt. Was da steht, hat einen Anspruch auf Repräsentation – und es gibt ganz vieles, was da nicht steht … - und das ist auch ein Ausgrenzungsmechanismus."