Hören Sie hier auch das Interview mit der Mitunterzeichnerin Olga Grjasnowa zu dem Offenen Brief.
Solidarität mit türkischen Kollegen
Vor den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen fordern Künstler in einem offenen Brief, bei den Verhandlungen rechtsstaatliche Grundsätze nicht über Bord zu werfen. In nur 18 Stunden hätten bereits 12.000 Menschen den Brief unterzeichnet, sagt die Intendantin des Berliner Gorki-Theaters, Shermin Langhoff.
Die Partnerschaft mit der Türkei dürfe nicht bedeuten, bei Menschenrechtsverletzungen wegzusehen. Das fordern Künstler und Kulturschaffende vor den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen in einem offenen Brief an die Bundesregierung.
Nach Angaben Shermin Langhoffs, Intendantin des Berliner Maxim-Gorki-Theaters und Initiatorin des Aufrufs, haben binnen 18 Stunden bereits 12.000 Menschen das Schreiben unterzeichnet.
Solidarität mit den türkischen Kollegen
Es gehe dabei nicht um einen "naiven Brief", der einfach nur die politischen Praktiken in der Türkei anprangern wolle, sagt Langhoff im Deutschlandradio Kultur. Es gehe vielmehr darum, dass die Bundesregierung bei den Regierungskonsultationen mit der Türkei bestimmte Grundsätze einhalten solle. "Denn in unserem Namen geschehen diese Regierungskonsultationen und auch die Entscheidungen, die unsere Regierung trifft, und natürlich haben wir hoffentlich Einfluss in unserer Demokratie in Deutschland noch auf diese unsere Regierung."
Außerdem wollen die Unterzeichner Langhoff zufolge Solidarität mit den Kollegen und Kolleginnen in der Türkei bekunden. "Wie Sie alle wissen, sind vorvergangene Woche 27 Wissenschaftler verhaftet worden – viele werden verfolgt mit Disziplinarverfahren, haben voraussichtlich keine Chance mehr auf Karriere – , die einen Friedensappell unterzeichnet hatten."