Taschenkontrolle ja, bewaffnete Aufseher nein
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Wie können Museen ihre Schätze möglichst barrierefrei zeigen und zugleich vor Diebstahl schützen? Angesichts spektakulärer Einbrüche im Dresdner Grünen Gewölbe und im Berliner Bode Museum setzte der Deutsche Museumsbund das Thema auf die Tagesordnung.
Wie sicher sind unsere öffentlichen Museen? Wie sicher sind die Schätze, die darin bewahrt werden?
Nach einigen spektakulären Überfällen stellt sich diese Frage ganz aktuell: Aus dem Bode-Museum in Berlin wurde eine kiloschwere Goldmünze gestohlen. Seit dem Überfall auf das Grüne Gewölbe in Dresden fehlen dort wertvolle Schmuckstücke, Edelsteine und Kulturgüter.
Müssen nun also die Museen von transparenten, demokratischen Schatzkammern und Bildungseinrichtungen zu hochgesicherten Kulturtresoren werden? Darüber wurde auf Einladung des Deutschen Museumsbundes am 21. Juli in Berlin diskutiert. Es nahmen teil:
- Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
- Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin
- Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes und Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe
- Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin
- Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes und Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe
Offene Orte für Bildung und Austausch
Die Museumsverantwortlichen waren sich einig, dass es für mehr Sicherheit mehr Geld und mehr Personal braucht. Eine Bewaffnung des Aufsichtspersonals lehnen alle ab. Denn die Museen sollen auch weiterhin offene Orte für Bildung, Austausch und Teilhabe sein.
Auf nationaler Ebene gebe es zwar schon einen regen Austausch zwischen den Museumsleuten, die internationale Vernetzung aber sollte dringend ausgebaut werden, um von anderen zu lernen. So ist beispielsweise in vielen Ländern eine Taschenkontrolle üblich, in Deutschland hingegen nicht.
Sicherheitskonzepte immer wieder anpassen
Übrigens droht den Museumsschätzen nicht nur durch Kriminelle Gefahr, sondern auch durch (Hoch-)Wasser, Feuer und Schimmel.
Und etwas wurde deutlich: Ein Sicherheitskonzept ist nie abgeschlossen, es muss immer angepasst und weiterentwickelt werden.