Sieg bei US-Vorwahl in Visconsin

Cruz wittert Chance gegen Trump

Ted Cruz freut sich über seinen Sieg bei den US-Vorwahlen der Republikaner in Iowa.
Sowie hier nach dem Sieg bei den US-Vorwahlen der Republikaner in Iowa: Ted Cruz © Imago / Xinhua
Von Marcus Pindur |
Donald Trump hat sich bei der Vorwahl in Wisconsin nicht gegen Ted Cruz durchgesetzt. Das könnte ihn die Nominierung auf dem republikanischen Parteitag kosten. Bei den Demokraten verschärft Bernie Sanders mit seinem Sieg in Wisconsin den Druck auf Hillary Clinton.
Donald Trump hat es nicht geschafft: Hätte er die republikanische Vorwahl in Wisconsin für sich entschieden, dann wäre er aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Weg zu einer Mehrheit auf dem republikanischen Parteitag nicht mehr aufzuhalten gewesen. So aber wittert sein Konkurrent Ted Cruz seine Chance.
"God bless the great state of Wisconsin!"
Cruz bedankte sich zunächst beim Gouverneur des Bundesstaates, Scott Walker, mit gutem Grund. Walker, hatte selbst eine erfolglose Kandidatenkampagne betrieben, sich dann aber früh hinter Trumps Konkurrenten Ted Cruz gestellt. Walker ist in Wisconsin erfolgreich und beliebt und hatte sein politisches Netzwerk gegen Trump in Stellung gebracht – erfolgreich, wie sich zeigen sollte.
Trump zählt jetzt auf den bevölkerungsreichen Bundesstaat New York, in dem in zwei Wochen abgestimmt wird.

Millionen US-Dollar für Fernsehwerbung gegen Donald Trump

Mit vereinten Kräften ist es der republikanischen Partei gelungen, den Immobilienmilliardär zu stoppen – vorerst zumindest. Mehrere republikanische sogenannte Super PACs, politische Lobbyorganisationen, haben Millionen Dollar in Fernsehwerbung gegen Trump investiert.
Doch immer noch hat Trump Chancen, wenn auch verminderte, mit einer Mehrheit auf dem republikanischen Parteitag im Juli anzukommen. Die Republikaner sind tief gespalten. Ein Drittel der republikanischen Wähler würde Trump nicht unterstützen, falls dieser nominiert würde. Ein weiteres Drittel würde Ted Cruz nicht unterstützen wollen, falls dieser nominiert würde. Der republikanische Parteitag im Juli verspricht, tumultuös zu werden.

Hillary Clinton gerät unter Druck

Aufseiten der Demokraten hat es der Sozialist Bernie Sanders erneut vermocht, Hillary Clinton einen Nadelstich zuzufügen.
Mit dem Sieg in Wisconsin habe er sieben der letzten acht Vorwahlen für sich entschieden, so Sanders.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Hillary Clinton liegt immer noch fast uneinholbar vorne. Der Druck, den die Sanders-Kampagne weiterhin ausübt, macht die Clinton-Unterstützer dennoch nervös. Clinton zählt derweil auf einen Erfolg in ihrer politischen Heimat New York: Der Bundesstaat, den sie acht Jahre im Senat vertreten hat. Dort wird in zwei Wochen gewählt.
Clinton war bereits gestern nach New York aufgebrochen, um Wahlkampf zu führen. Unter anderem stand ein Fundraiser im New Yorker Stadtteil Bronx auf dem Programm. Sanders hat im März 44 Mio an Spenden eingenommen, Clinton nur 29 Millionen. Das heißt für Hillary Clinton, dass ihr Sanders trotz ihrer klaren Führung noch lange Konkurrenz machen wird.
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