Sieg der Demokratie über die Diktatur
Am 22. August begeht Russland den Tag seiner blau-weiß-roten Nationalflagge. Sie ersetzte im August 1991 die rote Fahne der Kommunisten. Anlass war der Sieg über die kommunistischen Putschisten. Der Tag wird heute auch als Sieg der Demokratie über die Diktatur begangen.
Kehrt der Kalte Krieg zurück? Am Morgen des 19. August 1991 fragten sich das sehr viele Menschen. Ein selbst ernanntes Notstandskomitee aus acht Alt-Kommunisten hatte Präsident Gorbatschow unter Hausarrest gestellt und die Regierungsgeschäfte an sich gerissen. Radio Moskau meldete den Machtwechsel im Kreml.
Radio Moskau: " Die sowjetische Führung veröffentlichte heute eine Erklärung, in der über die Entscheidung informiert wird, den Ausnahmezustand über einzelne Gebiete der UdSSR für die Dauer von sechs Monaten ab vier Uhr Moskauer Zeit zu verhängen. "
Angeführt wurden die Putschisten von Vizepräsident Gennadi Janajew. Vorm Roten Platz fuhren Panzer auf. Gleichzeitig gaben die neuen Machthaber eine Pressekonferenz für ausländische Journalisten.
Reporter von Pressekonferenz: " Janajew selbstsicher in fast aggressiver Erwartung auf dem Pult: Der territoriale Bestand der Sowjetunion müsse erhalten bleiben. Das Baltikum, Armenien, Moldawien oder Georgien haben keine Chance, die Union zu verlassen. Schwerpunkte seines Programms nannte Janajew die derzeitige Ernte, das Energiewesen, den Transport und die Produktivität der Industrie. "
Die Alt-Kommunisten glaubten, ihr Staatsstreich könnte gelingen. Viele Sowjetbürger waren reformmüde. Gorbatschows Perestroika hatte zwar Redefreiheit, aber auch wirtschaftliche Not gebracht. Doch ein Mann setzte sich an die Spitze des Widerstands gegen den Putsch: Boris Jelzin. Der russische Präsident rief zum Generalstreik auf. Das Fernsehen zeigte, wie immer mehr Moskauer auf die Straße gingen.
ARD: " An verschiedenen Stellen der Moskauer Innenstadt warfen sich Demonstranten vor die heranfahrenden Panzer. Die Fahrzeuge fuhren daraufhin nicht weiter, sondern drehten vor dem Manegeplatz, dem traditionellen Kundgebungsort, ab. Sämtliche Zufahrtsstraßen zum Manegeplatz, einem Steinwurf zum Kreml entfernt, wurden von Bussen blockiert. Etwa 4.000 Moskauer demonstrierten auf dem riesigen Platz."
Drei Menschen kamen ums Leben. Doch die Armee weigerte sich, den Widerstand endgültig zu zerschlagen. Alle Sowjetrepubliken erklärten den Putsch für illegal. Die Alt-Kommunisten mussten aufgeben. Präsident Gorbatschow wurde nach Moskau geflogen. Der eigentliche Sieger hieß aber Boris Jelzin.
Boris Jelzin: " Ich rufe auf alle Bürger im Namen der nationalen Einheit, zur Arbeit zurückzukehren, zur Erneuerung von Russland, für den Sieg, für die Demokratie, über die reaktionären Kräfte und wie es auch in Russland überall war, so schreien wir Hurra. (Jubel) "
Jelzin war auf dem Höhepunkt seiner Macht. Gorbatschow hatte trotz seiner Rückkehr nach Moskau verloren. Seine Partei – die KPdSU – wurde von Jelzin wegen ihrer Verwicklung in den Putschversuch verboten. Eine Sowjetrepublik nach der anderen erklärte sich für unabhängig. Zum Jahresende 1991 wurde die Sowjetunion aufgelöst.
Das Interview zum Thema "Das neue Nationalgefühl" mit Sabine Adler können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.
Radio Moskau: " Die sowjetische Führung veröffentlichte heute eine Erklärung, in der über die Entscheidung informiert wird, den Ausnahmezustand über einzelne Gebiete der UdSSR für die Dauer von sechs Monaten ab vier Uhr Moskauer Zeit zu verhängen. "
Angeführt wurden die Putschisten von Vizepräsident Gennadi Janajew. Vorm Roten Platz fuhren Panzer auf. Gleichzeitig gaben die neuen Machthaber eine Pressekonferenz für ausländische Journalisten.
Reporter von Pressekonferenz: " Janajew selbstsicher in fast aggressiver Erwartung auf dem Pult: Der territoriale Bestand der Sowjetunion müsse erhalten bleiben. Das Baltikum, Armenien, Moldawien oder Georgien haben keine Chance, die Union zu verlassen. Schwerpunkte seines Programms nannte Janajew die derzeitige Ernte, das Energiewesen, den Transport und die Produktivität der Industrie. "
Die Alt-Kommunisten glaubten, ihr Staatsstreich könnte gelingen. Viele Sowjetbürger waren reformmüde. Gorbatschows Perestroika hatte zwar Redefreiheit, aber auch wirtschaftliche Not gebracht. Doch ein Mann setzte sich an die Spitze des Widerstands gegen den Putsch: Boris Jelzin. Der russische Präsident rief zum Generalstreik auf. Das Fernsehen zeigte, wie immer mehr Moskauer auf die Straße gingen.
ARD: " An verschiedenen Stellen der Moskauer Innenstadt warfen sich Demonstranten vor die heranfahrenden Panzer. Die Fahrzeuge fuhren daraufhin nicht weiter, sondern drehten vor dem Manegeplatz, dem traditionellen Kundgebungsort, ab. Sämtliche Zufahrtsstraßen zum Manegeplatz, einem Steinwurf zum Kreml entfernt, wurden von Bussen blockiert. Etwa 4.000 Moskauer demonstrierten auf dem riesigen Platz."
Drei Menschen kamen ums Leben. Doch die Armee weigerte sich, den Widerstand endgültig zu zerschlagen. Alle Sowjetrepubliken erklärten den Putsch für illegal. Die Alt-Kommunisten mussten aufgeben. Präsident Gorbatschow wurde nach Moskau geflogen. Der eigentliche Sieger hieß aber Boris Jelzin.
Boris Jelzin: " Ich rufe auf alle Bürger im Namen der nationalen Einheit, zur Arbeit zurückzukehren, zur Erneuerung von Russland, für den Sieg, für die Demokratie, über die reaktionären Kräfte und wie es auch in Russland überall war, so schreien wir Hurra. (Jubel) "
Jelzin war auf dem Höhepunkt seiner Macht. Gorbatschow hatte trotz seiner Rückkehr nach Moskau verloren. Seine Partei – die KPdSU – wurde von Jelzin wegen ihrer Verwicklung in den Putschversuch verboten. Eine Sowjetrepublik nach der anderen erklärte sich für unabhängig. Zum Jahresende 1991 wurde die Sowjetunion aufgelöst.
Das Interview zum Thema "Das neue Nationalgefühl" mit Sabine Adler können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.