Einer, der immer bescheiden blieb
Vor 40 Jahren, am 26. August 1978, startete der damalige DDR-Luftwaffenoffizier Sigmund Jähn als erster Deutscher ins All. Auch Alexander Gerst gratulierte von der ISS zum Jahrestag: "Sigmund, wir sind auf deinen Schultern in den Weltraum geflogen."
Als der damalige Luftwaffenoffizier Sigmund Jähn am 26. August 1978 in einen Sessel gepresst an Bord einer russischen Sojus-Rakete in den Himmel aufstieg, ging er als erster Deutscher im All in die Geschichte ein. Gemeinsam mit dem sowjetischen Kommandanten Waleri Bykowski umkreiste er in 7 Tagen, 20 Stunden, 49 Minuten und 4 Sekunden 125 Mal die Erde.
In seinem Geburtsort Morgenröthe-Rautenkranz feiert man am heutigen Sonntag den 40. Jahrestag von Sigmund Jähns Reise ins All – unter anderem mit einer Live-Schaltung zu Alexander Gerst in der ISS. "Das war wirklich sehr berührend, wie er gesprochen hat. Er hat gesagt: 'Sigmund, wir sind auf deinen Schultern in den Weltraum geflogen'", berichtete Maja Nielsen, Autorin des Buchs "Abenteuer! Kosmonauten", im Deutschlandfunk Kultur.
"Wenn man sich vorstellt, dass eben diese Live-Schalte in so ein ganz kleines Dorf im Vogtland geschaltet wird, mit riesigem technischen Aufwand, dann steht das auch so ein bisschen für die Lebensleistung von Sigmund Jähn. Dass das möglich ist, und dass so viele Menschen daran Anteil nehmen, an seinem Flug vor 40 Jahren", so Nielsen.
"Er ist ein Mensch, der hat kein großes Ego"
Derzeit findet in Morgenröthe-Rautenkranz eine Raumfahrtausstellung statt. Zehn Astronauten aus dem In- und Ausland seien angereist, darunter die Deutschen Thomas Reiter, Gerhard Thiele, Hans Wilhelm Schlegel, Reinhold Ewald und Klaus-Dietrich Flade. Maja Nielsen ist Sigmund Jähn auch selbst einmal begegnet. "Er ist ein Mensch, der hat kein großes Ego", sagte sie. Er habe die Fähigkeit sich ganz in den Dienst der Sache zu stellen, ohne an sich selbst zu denken. "Sein Auftreten hier ist auch sehr bescheiden und sehr zurückhaltend – und dafür lieben ihn auch die Menschen."
Als sie das Buch schrieb, sagte Jähn zu ihr: "Bereits vor meinem Flug wusste ich, dass unser Planet klein und verwundbar ist. Doch als ich ihn in seiner unsagbaren Schönheit und Zartheit aus dem Weltraum sah, wurde mir klar, dass die wichtigste Aufgabe der Menschen ist, ihn für zukünftige Generationen zu hüten und zu bewahren."